Sie scheinen mit dem Meer verwachsen zu sein, die Stelzenfischer Sri Lankas, so ruhig und unbeweglich sitzen sie auf ihren hohen Pfählen. Doch was aus der Ferne wie eine Idylle wirkt, ist das Ergebnis von Einfallsreichtum und harter Arbeit.
Die Geschichte dieser einzigartigen Tradition beginnt in den entbehrungsreichen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Überfischung und die Begrenztheit der traditionellen Fischgründe zwangen die Küstenbewohner zu kreativen Lösungen. Die beliebten Fangplätze auf den Felsen am Strand waren für die vielen Fischer zu klein geworden. Statt ihre Netze vom überfüllten Ufer aus auszuwerfen, suchten findige Fischer nach neuen Wegen, um an die begehrten Sardinen und Makrelen zu gelangen. Sie errichteten in den flachen Küstengewässern einfache Stelzen, die ihnen einen erhöhten Standpunkt und damit einen besseren Überblick über die Fischschwärme boten. Diese Pfähle, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurden, markierten die persönlichen Fangplätze der Fischer und wurden zu einem festen Bestandteil ihres Lebens.