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Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Brasilien

Steckbrief

Brasilien - Fakten

LändernameFöderative Republik Brasilien, República Federativa do Brasil
Beste ReisezeitJanuar, Februar, März, April, Oktober, November, Dezember
Fläche8.515.767 km2
HauptstadtBrasília
Bevölkerung203.062.512
SpracheBrasilianische Gebärdensprache
Staats-/RegierungsformPräsidiale Bundesrepublik
StaatsoberhauptLuiz Inácio Lula da Silva
RegierungschefLuiz Inácio Lula da Silva
AußenministerMauro Vieira (parteilos), Amtsantritt: 01.01.2023
Währungbrasilianischer Real
ZeitzoneUTC-2, UTC-2, UTC-3, UTC-3, UTC-3, UTC-4, UTC-4, UTC-5
ReiseadapterA, B, C, N
Kfz-LänderkennzeichenBR
ISO-3166BR, BRA
Internet-TLD.br
Landesvorwahl+55
Websitehttps://www.gov.br
Reisepass & VisumNotwendig
Geeignet fürOutdoor, Meer, Feiern

Geographie

Brasilien ist das fünftgrößte Land der Erde. Im Norden hat es Anteil am Bergland von Guayana, wo mit dem Pico de la Neblina (3014 m) der höchste Berg liegt. Südlich daran anschließend verfügt es mit dem Amazonasbecken über das größte tropische Tiefland der Erde. Der Süden ist vom Brasilianischen Bergland durchzogen. Im Südwesten liegt östlich des Flusses Paraguay das Tiefland des Pantanal. Das Küstentiefland ist abgesehen vom Amazonasgebiet mit höchstens 80 km Breite sehr schmal. Hier kommen auch Mangrovenwälder vor. Es herrscht innertropisches Äquatorialklima (Norden), wechselfeuchtes tropisches und subtropisches Klima (Süden). Der heiße Sommer wird nur in den Berglagen abgemildert. Im Norden bestimmt immergrüner tropischer Regenwald das Bild, im Süden überwiegen subtropische Feuchtwälder. Weltweit einzigartig ist der tropische Regenwald Brasiliens im Amazonasgebiet, der eine Höhe von bis zu 60 m erreicht. Hier finden sich nicht nur seltenste Hölzer und andere Pflanzen. Es ist auch ein Gebiet mit ausgesprochenem Artenreichtum der Tierwelt (Jaguar und Puma, Anakonda und Delfine, Papageien und Faultiere).

Politik

Nach drei Jahrzehnten rechtskonservativer Herrschaft unter der Führung der militärisch gestützten Arena-Partei setzte Ende der 1980er-Jahre ein Demokratisierungsprozess ein. 1988 erhielt Brasilien eine neue Verfassung, Ende 1989 fanden erstmals seit 29 Jahren direkte Präsidentschaftswahlen statt. Brasilien ist eine föderative Präsidialrepublik, das Zweikammerparlament besteht aus Abgeordnetenhaus und Senat. Große Macht im Staat hat eine kleine Schicht, die stetig ihren Landbesitz erweitert, um Plantagen oder Weideflächen anzulegen oder Holz für den Export zu gewinnen. Das größte Land Lateinamerikas ist in 26 Bundesstaaten eingeteilt. Es hat außer mit Chile und Ecuador mit allen anderen Ländern des südamerikanischen Kontinents gemeinsame Grenzen.

Bevölkerung

Die Bevölkerung ist ethnisch breit gefächert. Gut die Hälfte sind Weiße, ein Drittel Mischlinge, 11 % Schwarze; rund 1 % stammt aus Asien, vor allem Japan. Die Schwarzen sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, die als Plantagenarbeiter ins Land gebracht wurden: In den ersten drei Jahrhunderten unter europäischer Herrschaft wurden 3,5 Mio. Afrikaner durch britische Sklavenhändler nach Brasilien verkauft. Zu den Weißen gehören auch 2 Mio. Deutschstämmige. Die ursprüngliche indianische Bevölkerung umfasst heute lediglich noch 300 000 Menschen. Sie leben in ihnen zugewiesenen Gebieten mit einer Gesamtfläche von 625 000 km², hauptsächlich im Amazonastiefland. Diese Gebiete werden jedoch entgegen gesetzlichen Bestimmungen nach wie vor überwiegend von Tierzüchtern und Plantagenbesitzern beansprucht. Mitte 1996 drohte eine Gruppe von 300 Guaraní mit kollektivem Selbstmord, falls ihr Lebensraum nicht erhalten bliebe. Aufgrund der oft auseinandergebrochenen Familien hat Brasilien eine hohe Zahl sogenannter Straßenkinder. Eine parlamentarische Kommission fand heraus, dass allein 1991 ca. 350 dieser Kinder von paramilitärischen Gruppen ermordet worden waren, und schätzte die Gesamtzahl in den drei Jahren davor auf über 5000. Fast 90 % der Bevölkerung sind Katholiken, allerdings nimmt die Zahl evangelischer Erweckungsgemeinden zu. Regional existiert eine Vielzahl afrobrasilianischer Kulte.

Geschichte und Kultur

Menschliche Spuren reichen weniger weit zurück als in anderen lateinamerikanischen Ländern (bis etwa 8000 v. Chr.). Die Spanier erreichten 1500 die Küste des heutigen Brasilien. Nach dem Vertrag von Tordesillas verfügte allerdings Portugal über die Küstengebiete. Im 17. Jh. versuchten „Bandeirantes“ – ärmere Landbesitzer, die nicht in der Lage waren, Sklaven zu kaufen – vergeblich, die indianische Bevölkerung zu unterwerfen. 1825 wurde Brasilien offiziell unabhängig. Der wirtschaftliche Aufschwung begann im 19. Jh. mit dem Kaffeeexport. 1888 wurde die Sklaverei abgeschafft. Die Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre beendete die wirtschaftliche Stabilität. Allmählich begann der Aufbau der Industrie, die nach dem Zweiten Weltkrieg starken Aufschwung nahm. 1961 übernahm das Militär die Macht und setzte 1967 eine veränderte Verfassung mit einem pseudodemokratischen Wahlsystem durch. Allgemeine Wahlen fanden erstmals wieder 1982 statt, den ersten Zivilpräsidenten bekam das Land 1985. Eine Opposition bildete sich auch innerhalb der indianischen Bevölkerung. Die Ermordung ihres Sprechers Chico Mendes im Dezember 1988 sorgte international für großes Aufsehen. Die brasilianische Kultur verfügt seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. über eine ausgeprägte literarische Tradition. Daneben hat die Architektur weltweit von sich reden gemacht. In Rio de Janeiro, aber auch in São Paulo und Brasília entstanden öffentliche Bauten bedeutender Architekten. Ausdruck populärer Massenkultur sind der extravagante Karneval von Rio de Janeiro und der Fußball.

Brasilien - Geschichte

1500Pedro Álvares de Cabral landet im Süden Bahias
1763Rio wird Hauptstadt
1808João VI. flüchtet mit Hofstaat vor Napoleon nach Rio
1822Sein Sohn ruft als Pedro I. die Unabhängigkeit aus und wird Kaiser
1888/89Das Ende Sklaverei; Brasilien wird Republik, der Kaiser abgesetzt
1930Getúlio Vargas erobert mit Hilfe der Militärs die Macht
1960Der gewählte Präsident Juscelino Kubitschek modernisiert Brasilien
1964Das Militär putscht und hält sich 20 Jahre an der Macht
2003Luiz Inácio Lula da Silva wird als erster Arbeiter Präsident
2014/2016Fußball-WM und Olympische Spiele in Rio
2018Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro wird Präsident
2020–2022Brasilien im Chaos: Die Corona-Pandemie verschärft die Krise dramatisch
Klimadaten

Für dieses Land sind mehrere Klimaregionen erfasst. Bitte wählen Sie eine der folgenden Städte aus, um die passenden Klimadaten zu laden.

Rio de Janeiro
Manaus
Belo Horizonte
Kommunikation & Adressen

Auskunft vor Ort

Das offizielle Brasilien-Portal mit Infos zu allen Regionen ist visitbrazil.com.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Av. das Nações | Quadra 807, Lote 25 | Setor Sul | 70415900 Brasília/ DF | Tel. 061 34 42 70 00 | brasil.diplo.de

Österreichische Botschaft

Av. das Nações | Quadra 811, Lote 40 | Setor Sul | 70426900 Brasília/ DF | Tel. 061 34 43 31 11 | bmeia.gv.at/botschaft/brasilia.html

Botschaft der Schweiz

Av. das Nações | Quadra 811, Lote 41 | Setor Sul | 70448900 Brasília/ DF | Tel. 061 34 43 55 00 | eda.admin.ch/brasilia

Notruf

Polizei (Tel. 190), Feuerwehr (Tel. 193), Ambulanz/SAMU (Tel. 192) – aber: ohne Sprachkenntnisse ist die Kommunikation schwierig.

Post

Briefe und Postkarten bringt man zu einem Postamt (correio) oder zu einem Versandservice wie DHL oder UPS. Die Öffnungszeiten der Postämter sind meist Mo–Fr 8–17 und Sa 8–12 Uhr. Briefe nach Europa sind bis zu acht Wochen unterwegs; das Porto für einen Standardbrief beträgt zzt. ca. 0,50 Euro.

Telefon & Handy

Das brasilianische Telefonnetz ist gut ausgebaut, WLAN gibt es fast überall – selbst auf dem Land und im Amazonasgebiet. Am kostengünstigsten telefoniert man übers Internet per WhatsApp, Skype oder Facetime.

Mobilfunknummern sind neunstellig und beginnen mit einer 9. Sie sind ortsbezogen und haben die zweistellige Vorwahl des Ortes, an dem sie gekauft wurden. Am besten dort den Chip kaufen, wo man sich am längsten aufhalten will. Einen lokalen Chip der vier großen Anbieter Vivo (15), Tim (41), Claro (21) oder Oi (31) kann man jedoch nur mit brasilianischer Steuernummer (CPF) kaufen. Die hat natürlich kein Tourist. Häufig sind aber Taxifahrer, Verkäuferinnen in den Telefonläden oder Servicekräfte der Hotels bereit, mit ihrer CPF auszuhelfen. Mit der Prepaidkarte kommt meist schon ein kleines Guthaben (pré-pago).

Bei Auslandsgesprächen wählst du 00 + Anbieter + Ländervorwahl (Deutschland 49, Österreich 43, Schweiz 41) + Ortsvorwahl (ohne die erste Null) + Rufnummer; bei Inlandsferngesprächen 0 + Anbieter + Ortsvorwahl + Rufnummer. Die Vorwahl nach Brasilien ist 0055.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

Januar

Lavagem do Bonfim: Am 2. Do werden in Salvador die Kirchenstufen durch Bahianerinnen des Candomblé gewaschen, dazu Partys und Shows

Februar/ März

Festa de Yemanjá (2. Feb., Salvador): Blumen und Geschenke für die afrikanische Meeresgöttin werden in Körben dem Meer übergeben

Karneval: In ganz Brasilien steht im Feb./März (abhängig vom Kirchenkalender) der Alltag still

Mai

Opernfestival Manaus: vier Wochen im Teatro Amazonas; fao.teatroamazonas.com.br

Juni

Festas Juninas: In jedem noch so kleinen Ort des brasilianischen Nordostens wird São João gefeiert mit Mais, Likör und Forró-Musik; Hotspots: Recôncavo, Caruaru, Campina Grande

Bumba-meu-boi: In Maranhão ziehen zur gleichen Zeit zum Mysterienspiel Bumba-meu-Boi-Gruppen durch die Orte

August

Festa da Boa Morte (Cachoeira): Samba der alten Damen: Höhepunkt des Fests der einzigen „schwarzen“ Schwesternschaft Brasiliens ist der 15. Aug.

Festa do Peão Boiadeiro in Barretos (2. Aug.-Hälfte): Brasiliens größtes Country-Fest mit Musikshows und Rodeos

Oktober

Oktoberfest (Blumenau/Santa Catarina): Blasmusik und Hüftschwung für Brasilianer aus dem ganzen Land; oktoberfestblumenau.com.br

Dezember

Silvester: Die besten Silvesterpartys gibt‘s in Brasilien am Strand; mit weißer Kleidung, Blumen für die Meeresgöttin und viel Musik

Feiertage

1. JanuarNeujahr
März/AprilKarfreitag
21. AprilTiradentes (Revolutionstag)
1. MaiTag der Arbeit
Mai/JuniFronleichnam
23. JuniJohannisfest
7. SeptemberUnabhängigkeit Brasiliens
12. OktoberN.S. Aparecida (Schutzheilige Brasiliens) und Tag der Kinder
2. NovemberAllerseelen
15. NovemberAusrufung der Republik
25. DezemberWeihnachten
Mobilität vor Ort

Auto & Mietwagen

Einen Leihwagen bekommt man an jedem Flughafen und in den größeren Städten. Dafür braucht man einen internationalen Führerschein und eine Kreditkarte. Das Auto sollte dort wieder abgegeben werden, wo es ausgeliehen wurde, sonst wird es extrem teuer. Die lokalen Anbieter sind oft günstiger (80–180 R$/Tag) als die internationalen Firmen. Sehr empfehlenswert ist localizahertz.com/brazil. Eine komplette Vollkaskoversicherung gibt‘s nicht, ein Eigenanteil bleibt im Schadensfall immer. Am besten eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des Führerscheins mitnehmen. Die Mietwagenfirmen fragen nicht danach, aber die Polizei macht bei einem nationalen Führerschein oder der europäischen Führerscheinkarte gern Schwierigkeiten.

Achtung, Autofahren in Brasilien ist gefährlicher als in Deutschland: Die z. T. schlechten Straßen, die unzureichende Ausschilderung, dazu der flotte Fahrstil und das Ignorieren vorhandener Verkehrszeichen erhöhen das Risiko. Nachts sollten man aus Sicherheitsgründen außerhalb der Städte nicht unterwegs sein. Vorsicht mit Google Maps oder Ways: Oft führt der direkte Weg durch eine Favela …

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Bus kommt man in Brasilien überall hin, Bahnlinien gibt’s dagegen kaum. Die Busse der Überlandstrecken sind modern und je nach Klasse sehr bequem, besonders die Liegebusse (leitos). Wegen der niedrigen Flugpreise lohnt es sich aber auch schon auf mittleren Strecken zu fliegen.

Das angenehmste und sicherste öffentliche Verkehrsmittel in den Großstädten ist die Metro. Auch in Salvador gibt es jetzt eine Metrolinie ins Stadtzentrum.

Mit Kindern

Kinder sind in Brasilien fast überall willkommen. Die meisten Brasilianer lieben es, mit Kindern zu spielen und Späßchen zu machen. Dazu kommt die auch auf Kinder eingestellte Infrastruktur touristischer Einrichtungen. Viele Hotels und Restaurants haben nicht nur eine Windelecke, sondern auch einen Spielbereich für Kinder oder Animateure für die jungen Gäste. In den Resorthotels, die meist in herrlicher Umgebung liegen, gibt es Unterhaltungsprogramme mit Sport und Wellness. Das Gitterbett für Kleinkinder wird kostenlos ins Zimmer gestellt. Der Aufenthalt auf einer Fazenda, wo die Kinder eng in Kontakt mit der Natur sind, ist ein aufregendes Erlebnis. Die Kinder können reiten, angeln, die Umgebung erkunden, sehen, wo die Milch herkommt, oder in den Pool springen. Viele der Hotel-Fazendas im Umfeld von Rio und São Paulo haben ein riesiges Freizeitangebot. Am abenteuerlichsten und spannendsten sind jedoch Ferienaufenthalte auf den Fazendas im Pantanal mit Piranha-Angeln und Rindertreiben.

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Süß, scharf, aromatisch, exotisch: Die brasilianische Küche vereint viele Geschmacksrichtungen und Traditionen. Die afrikanischen Einflüsse vermischten sich mit portugiesischen und nutzten, was die Tropen und die indigene Ernährung hergeben: Fisch und Meeresfrüchte, Früchte und Wurzeln, Maniok und Bohnen. Einige Gerichte haben sich im ganzen Land durchgesetzt, wie das churrasco, gegrilltes Fleisch, und natürlich Bohnen und Reis, feijão com arroz.

Feijoada & Caipirinha

In den Eintopf aus schwarzen oder braunen Bohnen gehören traditionell die Fleischteile, die im Herrenhaus den Sklaven überlassen wurden: Schweineohren und -schwänze, Pfoten und Bauchspeck. Dazu gibt‘s Reis und farinha, geröstetes Maniokmehl. Für die Vitamine sorgen fein geschnittene Kohlblätter, die mit Knoblauch gegart werden, und Orangenscheiben. Den Pfiff gibt die scharfe Pfeffersauce, molho de pimenta, aus frischen Chilis und Limonensaft. Am besten passt dazu cachaça, Zuckerrohrschnaps, meist als caipirinha mit Limonen, Zucker und Eis oder als batida mit Fruchtsaft. In den letzten Jahren ergeht es dem Cachaça wie dem Grappa: Immer häufiger wird er fein gebrannt, in Holzfässern gereift und pur getrunken.

Am Spieß gegrillt

Aus den Pampas an der Grenze zu Uruguay und Argentinien kommt die Tradition der Gaúchos, der Viehtreiber, Fleisch über offenem Feuer zu garen. Heute gibt‘s in jeder Stadt zwischen Amazonas und Rio de la Plata eine churrascaria. Beim rodízio kann man für einen Einheitspreis so viel essen, wie man möchte. Zur Verdauung noch eine Tradition aus dem Süden: chimarrão, der belebende, frisch aufgegossene bittere Matetee, wird mit Trinkrohr aus einer Kalabasse getrunken.

Mediterran, japanisch, fast

Die portugiesischen Wurzeln zeigen sich in der deftigen cozinha mineira, der Küche aus Minas Gerais: Spanferkel, Kartoffel-Kohl-Suppe, gerösteter Schweinebauch (torresmo) und süße Kompotte, Karamellspezialitäten und Gebäckvarianten. Die Pizza am Sonntag, Tapas zum Bier und Eisbein mit Sauerkraut: In der Metropole São Paulo kommen zum europäischen Erbe die Einflüsse der japanischen Einwanderer: roher Fisch, dampfende Eintöpfe, Gegrilltes und Sushi – nirgendwo sonst gibt‘s außerhalb Japans so viele japanische Restaurants wie hier. Fast Food war schon immer beliebt, aber jetzt auch mit Niveau! Trend in Großstädten sind Hambúrguerias Artesanães, wo das Fleisch über Kohle gegrillt, das Brot selbst gebacken und die Sauce frisch angerührt wird.

Exotische Vielfalt

Palmöl und Kokosmilch, Kochbananen und Chilischoten in allen Farben – in der bahianischen Küche brodeln Zutaten afrikanischer Herkunft. Das schwere, orangefarbene Öl der Dendê- Palme verbreitet seinen typischen Geruch, sobald es erhitzt wird. Baianas heißen die Frauen in ihren prächtigen, weißen Kleidern und mit Turbanen auf dem Kopf, die in den Straßen Salvadors Köstlichkeiten anbieten.

Die meisten Brasilianer können mit den exotischen Namen der Früchte und Fische der Amazonasküche wenig anfangen, aber einige Zutaten sind in ganz Brasilien verbreitet: açaí, ein dickflüssiges Püree aus Açaí-Früchten, einer Palmenart, das in Amazonien zu Fisch, im Rest Brasiliens zu Müsli und Bananen gegessen wird, und guaraná, die brasilianische Brause, die wie flüssiges Weingummi schmeckt. Die indigenen Ureinwohner mahlten die getrockneten guaraná-Samen zu einem Pulver, das belebend wirkt.

Ein Traum sind die Eissorten aus tropischen Früchten: erfrischend saures Biribiri- oder dunkelrotes Pitanga-Eis. Neu sind die hellen, gestylten Eisdielen, die es jetzt in jeder Großstadt gibt.

Morgens & mittags

Die Vielfalt tropischer Früchte lernst du schonn beim Frühstück kennen: Bananen, Mangos, Ananas, Papayas, Melonen liegen aufgeschnitten auf dem Büfett, dazu frisch gepresste Säfte aus Orangen, Maracuja, Cashew-, Stern- und Acerola-Früchten. Außerdem gibt‘s gekochte Maniokwurzeln oder Süßkartoffeln, Kuchen, Kekse und süßen Brei – und natürlich Kaffee. Anders als in Europa gibt es keine Tradition des Cafébesuchs, aber einen cafézinho, einen bereits gesüßten schwarzen Kaffee, bekommt man tagsüber überall angeboten.

Das Mittagessen ist den Brasilianern heilig: Punkt zwölf stehen Reis und Bohnen auf dem Tisch. In den Städten bilden sich Schlangen vor den Restaurants mit Mittagsbüfett. A kilo heißt das, weil man sich am Büfett bedient und dann der Teller gewogen wird. Bei der Bestellung im Restaurant sollte man sich vergewissern, ob es sich um ein prato individual handelt oder nicht, denn oft sind die Portionen für zwei gedacht. Das Abendessen fällt im Alltag leichter aus. Die Restaurants sind häufig durchgehend geöffnet. Das ist praktisch, wenn man nach dem Strand schon nachmittags Hunger hat.

Von Bier, Wein und Schnaps

Die Brasilianer sind Biertrinker: Eiskalt in kleinen Gläsern, am liebsten in einem boteco, einer einfachen Bar. Überall gibt es cervejarias artesanais, mit Craft Beer in aberwitzigen Geschmacksrichtungen. In den Bars ist es üblich, zum Trinken immer eine Kleinigkeit zu essen; die sogenannten petiscos oder tira-gostos gibt es zu jeder Tageszeit und bis spät in die Nacht. Wein aus Brasilien? Unbedingt probieren! Der Weinanbau im Süden hat sich modernisiert und füllt inzwischen auch edle Rot- und Weißweine ab. Der brasilianische Sekt gewinnt jedes Jahr internationale Auszeichnungen, sogar in der Heimat des Champagners. Und dann wäre da noch der Gin ... Das Besondere sind die Tropenhölzer und Kräuter, die dem Wacholderschnaps in Brasilien beigemischt werden.

Trinkgeld

Die meisten Restaurants und Bars berechnen automatisch 10 Prozent Trinkgeld. Im Allgemeinen wird diese taxa de serviço bezahlt, es besteht jedoch keine gesetzliche Verpflichtung dazu. Wer zufrieden war, rundet nochmal auf, meist lebt der Kellner vor allem vom Trinkgeld (gorjeta), genauso wie Kofferträger und andere Dienstleister.

Einkaufen und Shoppen

Brasilien zum Mitnehmen: daheim zum Samba in der Hängematte schaukeln und Caipirinha schlürfen … Um Öffnungszeiten musst du dir keine Gedanken machen, Shoppingcenter haben Mo–Sa 9–22, So meist ab 12 Uhr geöffnet. Supermärkte öffnen sieben Tage die Woche, teilweise sogar 24 Stunden. Häufig gibt‘s abends auch irgendwo kleine Märkte.

Body & Soul

Ein tolles Geschenk ist Naturkosmetik aus Wurzeln, Hölzern und Früchten wie Cacau-Fußcreme, Maracuja-Öl, Paranuss-Shampoo oder Andiroba-Seife. Produkte der Firma Natura gibt es an den meisten Flughäfen; neu auf dem Markt ist L’Occitane au Brésil.

Bademoden

Etwas Po sieht man immer, denn so große Hosen wie in Europa trägt hier keiner. Bikinis gibt’s in allen Farben und Schnitten, u. a. bei Água doce, Blue Man, Bum Bum Ipanema, Lenny oder Salinas. Wem das zu frivol ist, der schlingt sich eine kanga, ein Strandtuch, um die Hüften. Zum perfekten Outfit gehören Flipflops, am besten original Havaianas. Wer ins Sportstudio geht, wird die körperbetonten Tops und Leggings lieben, die auch in den o.g. Läden verkauft werden.

Glitzernde Steine

So bunt wie der Alltag sind auch die Steine, die aus der Erde geholt werden – Edel- und Halbedelsteine aller Farben: Aquamarine, Smaragde, Turmaline, Topase, aber auch Amethystdrusen und Versteinerungen. Wer mehr investiert, sollte dies bei einem renommierten Juwelier tun. Bei H. Stern in Ipanema kann man den Juwelieren bei der Arbeit zusehen.

Jungle Drinks & Nüsse

Die Flasche Zuckerrohrschnaps für die Caipirinha ist ein beliebtes Souvenir. Den einfachen cachaça gibt‘s für wenig Geld, die edleren, in Holzfässern gereiften Tropfen können teuer werden. Jungle Gin ist nicht nur der Name eine Ginmarke, sondern ein Trend. Inzwischen gibt’s mehr als ein Dutzend Destillierer des Wacholderschnapses. Amazónni wurde 2018 zum weltbesten Gin gekürt.

Gut mitnehmen kannst du auch Cashewnüsse, wie sie am Strand verkauft werden, und cocada, eine aus Kokosnussraspeln gemachte Süßigkeit.

Rhythmus für zu Hause

Was wäre Brasilien ohne seine Rhythmen? In jeder Stadt gibt‘s mindestens einen Musikladen, wo du pandeiros (Tamburine), Trommeln, schnarrende reco-recos, jammernde quicas und hellklingende agogôs oder berimbaus, die Musikbögen mit Kalebasse, kaufen kannst. Wer sich an die Perkussioninstrumente nicht herantraut, kauft einen Regenstock (pau-de-chuva), ein mit Muscheln oder Samen gefülltes hohles Holzstück.

Originelles Kunsthandwerk

Jede Region hat ihr Kunsthandwerk, ob Klöppel- oder Tonarbeiten, Holzschnitzereien, Web- und Flechtwaren. Die Kreativität zeigt sich in detailreichen Bildern, dem aus alten Dosen gemachten Blechspielzeug oder Szenen mit Tonfiguren. Im Amazonasgebiet kann man Ketten und Armbänder aus farbigen Samen kaufen. Vorsicht beim Einkauf von Federschmuck: Einige Federn dürfen aus Artenschutzgründen nicht in die EU eingeführt werden. Hängematten sind am besten im Nordosten zu bekommen – besonders schön von der Kooperative terradosol.art.br.

Zum FrühstückPetiscos (Kleinigkeiten)HauptgerichteStreetfood

CuzcuzGrieß aus Mais- oder Maniokmehl, süß oder salzig
Mingauheißer, flüssiger Brei aus Mais oder Maniok
Bolinho de bacalhaufrittierte Stockfischbällchen
Camarão alho e oleomit Knoblauch frittierte Gambas
Pão de queijoaus Maniokstärke gebackene Käsebrötchen
Quibefrittierte Fleischbällchen arabischen Ursprungs
Carne do sol com aipimgetrocknetes Rindfleisch mit Maniokwurzeln, gekocht oder frittiert
Galeto com farofagegrilltes Hühnchen mit in Butter geröstetem Maniokmehl
Leitão pururucagegrilltes Spanferkel
Maniçobadeftiger Eintopf mit Maniokblättern und Fleisch
MoquecaFisch- oder Meeresfrüchteeintopf mit Koriander in Kokosmilch und Palmöl
Pato no tucupigebratene Ente im Saft frischer Maniokwurzeln
PicanhaStück Rindfleisch mit Fettrand (Tafelspitz), meist auf dem Grill zubereitet
AcarajéTeigbällchen aus zerstoßenen Bohnen, Nüssen und Krabben, die in Dendê-Öl fritiert werden; in Bananenblättern gekocht heißt das ganze abará
Beiju (tapioca)aus Maniokflocken gemachte Fladen, die süß oder salzig gefüllt werden
Stichworte

Tropischer Schmelztiegel

„Ach, so lange lebst du schon hier? Dann bist du ja Brasilianerin!“ In der Wahrnehmung der meisten Brasilianer gehört jeder, der nicht nur seinen Urlaub in Brasilien verbringt, schnell dazu. 211 Mio. Menschen leben in dem Land mit kontinentalen Ausmaßen, Menschen unterschiedlichster Herkunft und Hautfarben. Portugiesen, Italiener, Spanier, Deutsche, Japaner, Araber, Juden – die trockene Statistik fasst zusammen: Rund 56 Prozent haben eine dunkle Haut, knapp 43 Prozent sind weiße Brasilianer, etwa ein Prozent sind asiatischer oder indigener Abstammung. Während der Kolonialzeit brachten die Portugiesen rund 8 Mio. afrikanische Sklaven ins Land. So erklären sich über 140 Bezeichnungen der Hautfarbe beim Zensus, die in zwei Kategorien zusammengefasst werden: schwarz und dunkel. Von den rund 5 Mio. Ureinwohnern leben heute noch rund 200 indigene Gruppen weit verstreut.

Geschenke für die Götter: Candomblé

Eine Tonschüssel mit gelbem Maniokmehl, darauf im Kreis angeordnete Pimentaschoten – daneben eine Schnapsflache, der Rest einer niedergebrannten Kerze und ein rotes und ein schwarzes Tuch. An vielen Straßenkreuzungen finden sich am Montagmorgen solche Opfergaben. Gewidmet sind sie Exu, dem Hüter der Wegkreuzungen. Die afrikanischen Sklaven brachten ihren Glauben mit in die Neue Welt. Als Candomblé bezeichnet man die religiösen Praktiken zu Ehren der afrikanischen Götter. Die Sklaven wurden von den Kolonialherren zwangsgetauft. Das verhinderte nicht, dass sie weiter ihren Göttern huldigten, im Notfall „versteckt“ hinter dem Bild eines katholischen Heiligen. So entstand der Synkretismus, wie man die Vermischung verschiedener Religionen nennt. Als Umbanda bezeichnet man die Vermischung afrikanischer Götter mit katholischen Heiligen und dem Spiritismus – verbreitet in Rio de Janeiro und im Süden. Wer von Macumba spricht, meint meist schwarze Magie.

Mit Ginga um die Welt - Capoeira

Wenn Mestre Sabiá in die roda springt, dann wird der Rhythmus schneller, der Gesang lauter. Hier ist einer der Besten am Start. Begonnen hat er 1985, noch ein kleiner Junge, in seiner Heimatstadt Salvador. Heute jettet der Capoeirista nach New York, Paris, Israel, China – und lebt in Spanien. Capoeira hat die Welt erobert, wurde von der Unesco zum Immateriellen Kulturerbe erklärt; die Wurzeln aber liegen in Bahia.

Kampf und Tanz, Gesang und Percussion, Improvisation und Akrobatik vereinen sich in der Capoeira, ursprünglich eine Kampftechnik, mit der die Sklaven unter dem Deckmantel von Musik und Tanz ihre Körper stählten. Bei einer Capoeira stehen zwei Kontrahenten in einem Kreis (roda) und versuchen, ihr Gegenüber mit schwingenden Schritten, Tritten und Schlägen, echten und angedeuteten, zu dominieren. Das Geschehen wird bestimmt vom berimbau, dem mit einer Metallsaite gespannten Musikbogen mit der Kalebasse. Zur musikalischen Begleitung gehören auch die atabaque genannte Fasstrommel und das Schellentamburin. Die Umstehenden singen und klatschen den Rhythmus. Ginga heißt die wiegende Grundbewegung des Kampftanzes, sie ist weich, fließend, mal schnell, mal langsam, andeutend und strukturierend zugleich. Die Capoeira Angola ist die traditionelle, langsame Variante, mit vielen Andeutungen und Ritualen, während die Capoeira Regional schneller, athletischer und artistischer wirkt.

Beste Lage - Favelas

Klingt befremdlich? Gar keine Frage, aber in einer Stadt wie Rio nicht wirklich überraschend, denn hier kleben die Hütten der Armen an den steilen Berghängen mit freiem Blick aufs Meer. Favelas heißen die planlos wachsenden, illegalen Wohnviertel der armen Brasilianer in den Städten. Der Name geht zurück auf einen Hügel in Zentrumsnähe, den Morro da Favela, auf dem sich Ende des 19. Jhs. nach der Abschaffung der Sklaverei und im Zuge der Landflucht Zuwanderer aus dem armen Nordosten angesiedelt hatten. In den unübersichtlichen Wohngebieten errichteten Drogenhändler ihre Imperien und diktieren die Regeln des Zusammenlebens. Der Einfluss der Milizen in Rio hat zu einer weiteren Verschärfung der Konflikte geführt.

Bunt, ausgelassen, gigantisch

Karneval, ein Fest so gigantisch und farbenfroh wie das Land. Die Portugiesen brachten das Entrudo (Fasching) in die Neue Welt. Daraus wurde in den Tropen durch den Einfluss der Sklaven und ihrer Nachfahren der farbenprächtigste Karneval der Welt.

Ob bei der Parade der Sambaschulen oder im Straßenkarneval – die Zurschaustellung der brasilianischen Lebensfreude ist ein einmaliges Erlebnis. Höhepunkt in Rio de Janeiro sind die zwei Nächte (So/Mo), in denen die zwölf besten Sambaschulen durch das Sambódromo ziehen. Du kannst auf der Tribüne dabei sein oder sogar bei einer der Sambaschulen mitmachen. Tickets und Infos (Engl.): rio-carnival.net. Umsonst auf der Straße sind die Umzüge der Karnevalsgruppen im Stadtzentrum, in Santa Teresa, Copacabana und Ipanema. In den letzten Jahren erlebte der Straßenkarneval eine Renaissance – mitfeiern ausdrücklich erwünscht (sebastiana.org.br)! Selbst im sonst eher nüchternen São Paulo wird immer wilder gefeiert, auf der Straße und in den Sambaschulen (Fr/Sa) – genau wie in Manaus oder Macapá.

In Salvador herrscht sieben Tage lang Ausnahmezustand: Riesige Trios Elétricos – so heißen die von Sattelschleppern gezogenen fahrbaren Bühnen, auf denen Musikgruppen spielen – schieben sich durch die Straßen. Begleitet werden sie von Tausenden Tanzenden in den jeweiligen blocos. Entlang der Karnevalsmeilen sind Tribünen (camarotes) aufgebaut. Karten für Blocos und Camarotes: centraldo carnaval.com.br. Viele kleinere Musik- und Karnevalsgruppen präsentieren sich im Pelourinho-Viertel – familiärer, entspannter, aber nicht weniger ausgelassen. Am späten Freitagnachmittag versammeln sich die Trommler Olodums vor der Casa de Olodum, am Sonntagnachmittag zelebrieren die Filhos de Gandhi das Eröffnungsritual auf dem Pelourinho.

Auch in Olinda und Recife wird auf der Straße gefeiert. Auf einer Bühne am Ponto Zero in der Altstadt Recifes präsentieren sich jede Nacht Frevo-, Maracatu- und Mangue-Beat-Gruppen. Das Treffen der riesigen Pappmachépuppen ist einer der Höhepunkte des Karnevals in den engen Gassen von Olinda. Ausnahmezustand überall – das Programm von neun Städten ist hier zu finden: blocosderua.com.

Das Runde muss ins Eckige

Als die Engländer das Fußballspiel Ende des 19. Jhs. nach Brasilien brachten, war es den weißen Eliten vorbehalten. Die ersten afro-brasilianischen Spieler mussten noch Puder zum Aufhellen der Haut benutzen. Heute teilen fast alle Brasilianer die Leidenschaft für den Nationalsport, und wenn die kanariengelben Hemden auflaufen, schlagen die meisten Herzen schneller. Fünfmal schon war Brasilien Weltmeister, mit Ballartisten, die bekannt sind für Kreativität, Eleganz und Schlitzohrigkeit im Spiel – genau wie Pelé, Garrincha, Ronaldo oder Neymar.

Land der Gegensätze

Brasilien hat eine der höchsten Einkommenskonzentrationen weltweit – Zufall oder Erbe der Kolonialzeit? Als Thomé de Souza von Salvador aus Brasilien für die portugiesische Krone in Besitz nahm, ahnte er nicht, welch unermesslichen Reichtum er vorfinden würde. Zuerst waren es Zuckerrohr- und Tabak-, dann Kaffee- und Kakaoplantagen, deren Produkte nach Europa verschifft worden. Für die harte Arbeit auf den Feldern und in den Minen verschleppten die Portugiesen über drei Jahrhunderte Afrikaner als Sklaven nach Brasilien – mehr und länger als in jedes andere Land! Als dann noch Gold, Diamanten und Edelsteine gefunden wurden, schien der Reichtum der Kolonie unermesslich. Damit wurden Kirchen und Paläste gebaut, in denen sich portugiesische Traditionen und brasilianisches Talent verewigten. Vila Rica (heute Ouro Preto) stieg Anfang des 18. Jhs. zur reichsten Stadt Amerikas auf. Über zwei Jahrhunderte blieb Brasilien der größte Zuckerproduzent, bis heute ist das Land der größte Kaffeeproduzent und die Nummer 1 bei Soja und Orangensaftkonzentrat. Brasiliens Flugzeugbauer Embraer konkurriert mit Boeing und Airbus, während auf dem Land noch Eselskarren unterwegs sind. Der wirtschaftliche Reichtum konzentriert sich im Südosten und Süden; doch es ist der Nordosten, der Brasilien mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt.

Das Girl von Ipanema

Samba und Bossa Nova haben die brasilianische Musik berühmt gemacht. Ein Leben ohne Musik und Tanz? Für Brasilianer undenkbar! Irgendwo singt, spielt, trommelt oder tanzt immer jemand. Musik gehört dazu, ganz gleich ob intellektuelle MPB (Música Popular Brasileira), seelenvolle Sertanejo- Musik (die Country-Musik Brasiliens aus dem Sertão), poppige Axé-Music aus Bahia, Romantikschmelz, Funk und Rap, fetziger Forró oder eindeutig zweideutiger Pagode. Jede Region hat ihre eigenen Musikstile und ihre eigenen Stars. Die meisten Brasilianer sind begnadete Tänzer. Schon die Kleinsten üben vor dem Fernseher und schauen, wie es die Musikstars machen. Das kannst du auch: bei den Proben der Sambaschulen in Rio oder der Trommelgruppen in Salvador. Ob Samba oder Afro, Jazz oder Ballett – überall im Land gibt es Tanz- und Ballettschulen, Kurse in Sport- und Fitnessstudios.

Black Lives Matter

Oder auf Brasilianisch: Vidas negras importam. Obwohl die brasilianische Bevölkerung eine wilde Mischung von Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft ist, gibt es rassistische Diskriminierung. Das wollten die Brasilianer lange nicht wahrhaben, aber die statistischen Daten belegen die großen sozialen Diskrepanzen zwischen Brasilianern heller und dunkler Hautfarbe. Armut hat eine Farbe und die ist dunkel. Das vorherrschende Schönheitsideal orientiert(e) sich an Nordeuropa: glatte, helle Haare und Haut. Aber in den letzten Jahren hat sich etwas verändert, viele Afrobrasilianer sind (selbst)bewusster geworden. Statt die Haare zu glätten, tragen die Jugendlichen Afromopps, haben Flechtfrisuren oder Rastazöpfe. An den meisten öffentlichen Universitäten gibt es heute Quotenregelungen für Afrobrasilianer, genau wie bei öffentlichen Ausschreibungen und erstmals auch bei der Parteienfinanzierung. Die Unternehmen ziehen nach. Rassistische Beleidigungen können strafrechtlich verfolgt werden.

Gott ist Brasilianer

So heißt es in Brasilien. Wunder dich also nicht, wenn du einen Abgeordneten wie Sargento Isidoro aus Bahia mit aufgeschlagener Bibel bei einer offiziellen Feier enthusiastisch tanzen siehst. Die Religion spielt im täglichen Leben immer noch eine enorm wichtige Rolle. Bis heute ist Brasilien die größte katholische Nation der Welt, doch der katholischen Kirche laufen die Gläubigen in Scharen davon, am häufigsten zu einer der modernen Pfingstkirchen, wo das persönliche Seelenheil vor allem gegen eine finanzielle Beteiligungen zu haben ist. Die größten Gruppierungen – wie die Assembleia de Deus oder die Igreja Universal – haben monströse Tempel gebaut und besitzen sogar eigene Fernsehanstalten. Sie haben großen Einfluss in Gesellschaft und Politik und vertreten meist erzkonservative Positionen.

Bloss nicht!

Ungepflegt an die Öffentlichkeit gehen

Schon aufgefallen, dass die meisten Brasilianer wie aus dem Ei gepellt aussehen? Gammellook ist allenfalls in Rio oder São Paulo und mit der „richtigen“ Marke angesagt. Noch etwas: An Strümpfen in Sandalen erkennt man die Touristen ...

Getrennt bezahlen

In Brasilien gilt es als knickrig und umständlich, wenn in einer Tischrunde jeder seinen Konsum selbst zahlt. Wenn die Rechnung geteilt werden soll, dann am besten durch die Zahl der Anwesenden.

Nackt am Strand liegen

Ungeschriebene Regel der Strandbekleidung: Knapp darf‘s sein, aber nicht ohne. FKK-Strände sind eine Seltenheit, und oben ohne geht allenfalls am Posto 9 in Rio. Umziehen hinter vorgehaltenem Handtuch ist unüblich und kann sogar zu Konflikten mit der Polizei führen.

Aufregen

Immer ruhig und freundlich bleiben, auch wenn‘s mal länger dauert oder etwas schiefläuft! Brasilianer möchten ihr Gesicht wahren und weichen Konflikten lieber aus, als es darauf ankommen zu lassen. Dafür finden sie auch noch eine Lösung, wo es eigentlich keine gab. Am Ende freut man sich gemeinsam über den guten Ausgang!

Nach Schweiß riechen

Das tropische Klima hat seinen Preis: Bevor man auf die Straße geht, wird geduscht, frische Kleidung angezogen, das Haar gekämmt und Parfüm aufgesprüht – und das ab Kindergartenalter. Deshalb riecht‘s morgens im Gedränge eines Busses oder abends im Tanzschuppen nach Seife und Parfüm und nicht nach Schweiß.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Es existieren ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz und zahlreiche Überlandbusverbindungen. Eisenbahnverbindungen gibt es kaum. In den Metropolen gibt es zudem U- und Straßenbahnen.

Aus Deutschland kommend muss Fluggepäck am brasilianischen Eingangsflughafen (Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia etc.) entgegengenommen und für eine eventuelle Weiterreise zum Reiseziel innerhalb Brasiliens erneut aufgegeben werden. Eine Durchbeförderung erfolgt nicht, auch wenn dies bei der Gepäckaufgabe in Deutschland häufig behauptet wird.

Bei Autofahrten ist aufgrund des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten. Auf Autobahnen besteht häufig Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann. Es gibt insbesondere auf diesen, zum Teil recht modernen, Strecken zahlreiche elektronische Geschwindigkeitskontrollen.

In den Städten empfiehlt sich in der Regel die Benutzung der relativ preiswerten Taxis oder anderer Fahrdienste.

Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens teilweise verstanden. Auch nur rudimentäre Portugiesisch-Kenntnisse werden dankbar angenommen und sind in jedem Falle hilfreich.

  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten.
  • Für Fahrzeugführer gilt absolutes Alkoholverbot. Verstöße werden rigoros verfolgt und mit hohen Strafen geahndet.

Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügen grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass). Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mitzuführen.

Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für die Führerscheine der Klassen C, D und E ist zu beachten, dass in Brasilien ein Mindestalter des Führerscheininhabers von 21 Jahren verlangt wird.

Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten; die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.

  • Beachten Sie die allgemeinen Reisehinweise für .

Von jeglichem Kontakt mit Drogen wird nachdrücklich abgeraten. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen, werden in Brasilien streng geahndet. Es drohen hohe Strafen, auch für Drogenkuriere, und auch dann, wenn Reisegepäck, Pakete, Geschenke, Warenproben o.ä. für Dritte transportiert werden sollen. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.

  • Seien Sie misstrauisch, insbesondere dann, wenn Ihnen die Reise finanziert werden soll.
  • Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt und befördern Sie keine Pakete für Fremde.

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus werden solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt.

Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.

Baden "oben ohne" gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen.

  • Suchen Sie zum Kleidungswechsel daher stets Umkleidekabinen oder andere geeignete Räumlichkeiten auf.

Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Besonders streng werden Versuche verfolgt, freilebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt für nahezu alle Zierfischarten aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und -samen sowie für Insekten und Spinnen (Vogelspinne). Bereits der Transport geschützter Tiere oder Pflanzen aus einem brasilianischen Bundesstaat in einen anderen ist - sofern keine ausdrückliche staatliche Genehmigung vorliegt - strafbar. Es gibt einen umfangreichen Katalog in Brasilien geschützter Tiere und Pflanzen.

  • Kaufen und sammeln Sie daher keine Tiere oder Pflanzen/Pflanzensamen und versuchen Sie auch nicht, diese auszuführen.

Für Reisen in Indigenenschutzgebiete wird eine vorher bei der FUNAI (Nationale Indigenenstiftung) einzuholende Genehmigung benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.

Landeswährung ist der Real (BRL). Die gängigen internationalen Kreditkarten werden landesweit akzeptiert. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder Debitkarten (Girocard) mit Maestro-Symbol sind an entsprechend gekennzeichneten Automaten (u. a. Citibank, Banco24Horas, Banco do Brasil, Bradesco) grundsätzlich weiterhin möglich. Viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten.

Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 oder 2.500 BRL (je nach Bank und Region Brasiliens). Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung sollten in Betracht gezogen werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert.

Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Insbesondere ist auf Vorrichtungen zu achten, mit denen die Kartendaten kopiert oder das Eintippen der Geheimzahlen aufgezeichnet werden könnte.

  • Erkundigen Sie sich vor Abreise bei Ihrer Bank, ob Bargeldabhebungen in Brasilien zugelassen sind.
  • Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf eine Versorgung mit BRL an Geldautomaten.
  • Seien Sie bei Barabhebungen an Geldautomaten besonders vorsichtig. Nutzen Sie zur Minimierung des Überfall- und Kartenbetrugsrisikos die Automaten tagsüber an Werktagen, möglichst innerhalb der Vorräume von Bankfilialen und nicht auf offener Straße.

Seit Oktober 2023 verzeichnet Brasilien den bisher größten landesweiten Dengue-Fieber-Ausbruch seiner Geschichte. Nahezu alle Bundestaaten sind betroffen, 14 Bundesstaaten haben eine gesundheitliche Notlage erklärt. Dengue Typ 2 und Typ 1 dominieren.

Die Gesundheitsbehörden befürchten die derzeitige Regenzeit einen weiteren Anstieg der Fallzahlen.

  • Achten Sie tagsüber und in den Abendstunden besonders auf guten Mückenschutz. Mückenschutzmittel sind im Land zwar verfügbar, aber nicht alle in der notwendigen Konzentration. Sie sollten daher zumindest für den Anfang aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung individuell reisemedizinisch beraten. Die Impfung ist seit Beginn der staatlichen Impfaktionen im Februar 2024 in Brasilien in privaten Impfstellen derzeit nicht mehr verfügbar.

Oropouche-Fieber ist eine durch das gleichnamige Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die ähnlich wie Dengue-Fieber mit plötzlichen Fieberanstieg, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Gliederschmerzen und selten einer Hirnhautentzündung verläuft. Die Erkrankung wird vorwiegend nachts über Stechgnitzen sowie Stechmücken übertragen.

Seit Dezember 2023 sind im Bundesstaat Amazonas (hier besonders Manaus und die umliegenden Städte) über 1000 Fälle aufgetreten. Inzwischen tritt die Infektion auch in anderen Bundesstaaten auf, zuletzt in Piaui und Bahia. Eine Therapie oder Impfung existiert nicht.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Oropouche-Fieber im Rahmen einer Schutz vor Insekten insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Seit 2016 kommt es zu einer Zunahme der Gelbfieberfälle im Südosten Brasiliens. Ein Ansteckungsrisiko besteht auch in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso. Aus der Küstenregion des Bundesstaates Rio de Janeiro (Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis) wurden wiederholt Gelbfieberfälle auch mit Todesfolge bei ungeimpften Reiserückkehrern gemeldet.

Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei bzw. bisher ohne gemeldete Fälle. Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Bisher wurden alle Infektionen im sylvatischen Zyklus akquiriert, bei Aufenthalt in bewaldeten Gebieten, ohne dass sich ein urbaner Zyklus (Mensch-Mücke-Mensch-Übertragung, Stadtgelbfieber) etablieren konnte.

Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist jedoch Gelbfieberendemiegebiet, so dass eine Impfung zum persönlichen Schutz notwendig ist. Die Gefährdung in den betroffenen Regionen kann sich kurzfristig ändern.

Die Impfung wird allen Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat spätestens 10 Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen.
Bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittländer, siehe www.who.int, kann der Nachweis eines Impfschutzes aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich sein. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern.

Für die reisemedizinische Beratung wird empfohlen, bei der Impfindikation den genauen Reiseverlauf der Patienten, die aktuellen epidemiologischen Daten und auch mögliche Weiterreisen zu beachten. Im Zweifel empfiehlt das Auswärtige Amt die Impfung.

  • Kontaktieren Sie bei Unsicherheit Ihren Tropen- oder Reisemediziner.
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

  • Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen, siehe Zika-Virus-Infektion.

Siehe

Gesundheit - Aktuelles

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Achten Sie tagsüber und in den Abendstunden besonders auf guten Mückenschutz, siehe Expositionsprophylaxe.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung individuell reisemedizinisch beraten. Die Impfung ist seit Beginn der staatlichen Impfaktionen in Brasilien in privaten Impfstellen derzeit nicht verfügbar.

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Amazonasbecken (Teile der Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Roraima, Teile des Nordostens und des Südwestens von Pará).

Ein mittleres Risiko liegt im Bundesstaat Rondônia, im Norden und Westen von Pará, im Westen von Mato Grosso, bei Flussreisen auf dem Amazonas (von Iquitos in Peru bis zum Delta, Manaus) sowie den Stadtzentren von Boa Vista und Porto Velho vor. Ein geringes Risiko besteht im Rest von Pará und Mato Grosso, Teilen von Mato Grosso do Sul, Maranhao und vereinzelt in den ländlichen bewaldeten Regionen der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Espirito Santo, São Paulo, Santa Catarina und Tocantins.

Malariafrei sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Recife, Fortaleza und Salvador, Iguaçu-Fälle. Der Anteil an Malaria tertiana (P. vivax) beträgt 83%, Malaria tropica-Fälle (P. falciparum) und Mischinfektionen machen 17% aus. Eine Karte der Risikogebiete stellt die zur Verfügung.

Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird. empfohlen.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria, Oropouche).
  • Schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Im Bundesstaat São Paulo treten vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit auf. In der Regel kommt es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In ungünstigen Fällen kann es beim Befall von Lunge, Nieren und dem Gastrointestinaltrakt zu lebensgefährlichen Komplikationen/Blutungen kommen.

  • Achten Sie bei Aktivitäten im Freien unbedingt auf Schutz vor Zecken (adäquate Kleidung, Repellentien).

Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.

Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen (zuletzt Bahia 2023) erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte ("garapa"). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.

In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.

  • Verzichten Sie auf den Genuss von nicht-industriell verarbeiteten Frucht- und Zuckerohrsäften, auch von Açaí-Saft.
  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe, insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze, vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

In den ländlichen Regionen insbesondere im Norden und Nordosten kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Das medizinische Versorgungsangebot ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen nicht selten defizitär strukturiert.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken, unabhängig von einer bestehenden Auslandskrankenversicherung, eine hohe Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist. Ansonsten wird gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung angefangen.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab und passen Sie Ihr Kreditkartenlimit an.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die .

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

 

Sicherheit

Von Reisen in die unmittelbaren Grenzgebiete zu Venezuela wird abgeraten.

Terrorismus

Innenpolitische Lage

Aufgrund der andauernden Krise in Venezuela und damit verbundener Bandenkriminalität, Schmuggel und Flüchtlingen sowie begrenzter Präsenz von Sicherheitskräften wird von Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet abgeraten. Es kann zu kurzfristigen Grenzschließungen kommen.

  • Informieren Sie sich über die lokalen Medien.
  • Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Folgen Sie den Anweisungen lokaler Sicherheitskräfte.
  • Vermeiden Sie Reisen und Aufenthalte im unmittelbaren Grenzgebiet zu Venezuela.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate und die Gefahr, Opfer eines Raubüberfalls oder eines anderen Gewaltverbrechens zu werden, sind in Brasilien hoch, besonders in den Großstädten wie Belém, Fortaleza, Maceio, Porto Alegre, Recife, Rio de Janeiro, Salvador, São Luiz und São Paulo. Dort wiederum sind Armensiedlungen (Favelas) besonders stark betroffen. Die Favelas von Rio de Janeiro waren zuletzt immer wieder von Gewaltakten, z.T. mit Todesfolge betroffen. Favelas werden teilweise von Kriminellen und Drogenbanden kontrolliert. Bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, fallen häufig auch Unbeteiligte zum Opfer.

Eine Häufung krimineller Zwischenfälle ist vor allem in weniger belebten Straßen der Innenstädte, an Stränden sowie auf Zubringerautobahnen zu den Flughäfen zu verzeichnen. In größeren Flughäfen können Taxis bereits im Flughafengebäude gebucht und bezahlt werden, was mit höherer Sicherheit verbunden ist.

Auf Straftaten im Umfeld der Prostitution (Diebstähle, Raub, Überfälle etc.) wird besonders hingewiesen. Verbreitet ist die Verabreichung von Getränken mit Schlaf- bzw. willensverändernden Mitteln.

Über Dating-Apps arrangierte Treffen werden zunehmend auch für Überfälle bzw. Straftaten missbraucht.

Vereinzelt wird auch von Überfällen bei geführten Bootsfahrten im Amazonasgebiet berichtet.

Täter sind häufig bewaffnet und stehen oft unter Drogeneinfluss, sodass vor dem Gebrauch von Waffen, auch aus nichtigem Grund, nicht zurückgeschreckt wird.

Zur Hauptverkehrszeit kommt es in überfüllten Bussen und Zügen häufiger zu Taschendiebstählen.

Reisende werden gegen ihren Willen und in Unkenntnis als „Drogenschmuggler“ missbraucht.

  • Seien Sie in allen Landes- und Stadtteilen stets besonders vorsichtig.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Verstauen Sie mobile Geräte unauffällig, z.B. in einer verschließbaren Reisetasche, oder legen Sie diese in einen Safe.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
  • Verzichten Sie auf auffällige Kleidung, Uhren und (Mode-)Schmuck und tragen Sie in der Öffentlichkeit Uhren und Smartphones nicht sichtbar.
  • Führen Sie stets einen geringeren Geldbetrag zur widerstandslosen Herausgabe mit.
  • Leisten Sie bei Überfällen keinen Widerstand.
  • Lassen Sie vor allem in Bars und anderen Lokalitäten Getränke nie unbeaufsichtigt.
  • Nehmen Sie keine Prostituierten oder flüchtige Bekannte in das eigene Hotelzimmer mit.
  • Sehen Sie zur Verringerung des Risikos, Opfer eines – nicht selten auch vorgetäuschten - Verkehrsunfalls oder Fahrzeugraubs zu werden von Überlandfahrten in der Nacht ab.
  • Bestehen Sie nicht auf Ihr Vorfahrtsrecht.
  • Halten Sie im Stadtverkehr die Fenster des Fahrzeugs geschlossen, die Türen verriegelt und verstauen Sie Wertgegenstände außer Sichtweite.
  • Seien Sie besonders vorsichtig an Ampeln und im stockenden Verkehr.
  • Benutzen Sie auf drei- oder mehrspurigen Straßen die mittlere Spur.
  • Ziehen Sie nachts Taxis öffentlichen Verkehrsmitteln vor.
  • Seien Sie vorsichtig bei Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen.
  • Nehmen Sie kein Gepäck für Fremde mit, kontrollieren Sie Ihr eigenes Gepäck.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.

Rio de Janeiro

In ganz Rio de Janeiro, auch in den beliebten Stadtvierteln Copacabana, Ipanema, Leblon, Botafogo, Santa Teresa und im Ausgehviertel Lapa ereignen sich immer wieder Diebstähle und Überfälle, auch tagsüber. Die Täter, die teilweise in Gruppen agieren, haben es insbesondere auf Mobiltelefone, Schmuck, Debit- und Kreditkarten und Bargeld abgesehen. Es kommt gerade in letzter Zeit vermehrt dazu, dass Kreditkarten (insbesondere in Ipanema und Copacabana) kopiert werden, um im Anschluss missbräuchlich Geld abzuheben. Häufig kommt es in Taxis zu Kreditkartenbetrug. Das Zentrum (Centro) Rios ist nach Geschäftsschluss, am Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen unbelebt und nicht sicher. Die oft menschenleeren Straßen der Innenstadt sollten daher am Wochenende, feiertags und nachts gemieden werden. Nach Einbruch der Dunkelheit und insbesondere während des Karnevals (Straßenkarneval und Sambodrom), des Silvesterfeuerwerks an der Copacabana und bei sonstigen Großveranstaltungen ist vermehrte Wachsamkeit geboten.

In den Favelas kommt es immer wieder zu Schusswechseln, bei denen oft auch Unbeteiligte zu Schaden kommen. wird.

Wanderungen in den Naturparks in und außerhalb der Stadt sollten nach Möglichkeit nur in Gruppen und auf markierten und belebten Wegen unternommen werden.

  • Zahlen Sie in Taxis bevorzugt mit Bargeld.
  • Verzichten Sie auf nächtliche Strandspaziergänge.
  • Verzichten Sie auf den Besuch jeglicher Favelas von Rio de Janeiro, auch derjenigen im Bereich der Südzone und des Zentrums.

São Paulo

In São Paulo ist das historische Stadtzentrum um die Praça da Sé (vor der Kathedrale) unter der Woche nachts sowie nach Geschäftsschluss am Wochenende unbelebt und nicht sicher. Gleiches gilt für die Gegend um die belebte Metro-Station „Estaçao da Luz“, die zu den genannten Zeiten gemieden werden soll. Im Stadtzentrum gibt es viele Obdachlose, die zum Teil drogensüchtig sind und Passanten zuweilen belästigen.

Auch bewaffnete Überfälle und Blitzentführungen in bevorzugten, besseren Wohngegenden haben zugenommen und führen nicht selten zu Schusswechseln mit privaten Sicherheitskräften oder Polizisten (häufig auch in Zivil), auch tagsüber.

  • Seien Sie im gesamten Stadtgebiet, auch in besseren Gegenden, besonders vorsichtig.

Der Nordosten Brasiliens

Der Nordosten leidet unter der höchsten Gewaltkriminalität in Brasilien. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Bahia (der gewalttätigste in Brasilien) und seine Hauptstadt Salvador. Es gibt dort viele Drogenbanden und Milizen, die sich gegenseitig und die Polizei bekämpfen.

Daneben gehören auch Fortaleza, Natal und Recife zu den gefährlichsten Städten der Welt.

Bewaffnete Überfälle auf Touristen sowie auf Pkw und Überlandbusse sind keine Seltenheit.

  • Seien Sie auch tagsüber vorsichtig, tragen Sie keine Wertgegenstände sichtbar bei sich.
  • Seien Sie bei Reisen in das Landesinnere besonders wachsam.
  • Meiden Sie öffentliche Verkehrsmittel und benutzen Sie grundsätzlich Taxis oder andere Fahrdienste.
  • Vermeiden Sie Fußwege bei Dunkelheit und Nachtfahrten in Überlandbussen.

Natur und Klima

Das Klima ist im Norden und Zentrum tropisch und im Süden subtropisch.
In der Regenzeit, die im Süden und Südosten von November bis Anfang April und im Nordosten von April bis Juli andauert, kommt es regelmäßig zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Dies führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch unpassierbare Straßen und Brücken.

Außergewöhnlich starke Regenfälle haben im Mai/Juni 2024 im Bundesstaat Rio Grande do Sul zu schweren Überschwemmungen, Erdrutschen und Brückeneinstürzen mit über 150 Todesopfern geführt. Die (Verkehrs-)Infrastruktur wurde zum Teil stark beschädigt; einige Überlandstraßen sind nach wie vor unterbrochen oder unpassierbar. Der ebenfalls erheblich in Mitleidenschaft gezogene Flughafen von Porto Alegre bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen (begrenzte Ausweichmöglichkeiten nach Canoas [bei Porto Alegre], Caxias do Sul [ca. 2 ½ Stunden auf dem Landweg] oder Florianópolis [ca. sechs Stunden auf dem Landweg]).

  • Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
  • Informieren Sie sich regelmäßig über die Wetter- und Straßenlage, insbesondere, wenn Reisen auf dem Landweg anstehen.
  • Beachten Sie die Hinweise lokaler Behörden.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Es existieren ein gut ausgebautes Inlandsflugnetz und zahlreiche Überlandbusverbindungen. Eisenbahnverbindungen gibt es kaum. In den Metropolen gibt es zudem U- und Straßenbahnen.

Aus Deutschland kommend muss Fluggepäck am brasilianischen Eingangsflughafen (Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia etc.) entgegengenommen und für eine eventuelle Weiterreise zum Reiseziel innerhalb Brasiliens erneut aufgegeben werden. Eine Durchbeförderung erfolgt nicht, auch wenn dies bei der Gepäckaufgabe in Deutschland häufig behauptet wird.

Bei Autofahrten ist aufgrund des zum Teil schlechten Zustands vieler Straßen äußerste Vorsicht geboten. Auf Autobahnen besteht häufig Mautpflicht, die in bar an Mautstationen entrichtet werden kann. Es gibt insbesondere auf diesen, zum Teil recht modernen, Strecken zahlreiche elektronische Geschwindigkeitskontrollen.

In den Städten empfiehlt sich in der Regel die Benutzung der relativ preiswerten Taxis oder anderer Fahrdienste.

Eine Verständigung in deutscher Sprache ist in der Regel nicht möglich. Auch englische Sprachkenntnisse sind außerhalb der großen Hotels und Touristenschwerpunkte wenig verbreitet. Spanisch wird im Süden Brasiliens teilweise verstanden. Auch nur rudimentäre Portugiesisch-Kenntnisse werden dankbar angenommen und sind in jedem Falle hilfreich.

  • Fahren Sie stets vorsichtig und defensiv.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten.
  • Für Fahrzeugführer gilt absolutes Alkoholverbot. Verstöße werden rigoros verfolgt und mit hohen Strafen geahndet.

Führerschein

Für das Führen von Fahrzeugen in Brasilien bei touristischen Aufenthalten genügen grundsätzlich ein deutscher Führerschein sowie ein zusätzlicher Identitätsnachweis (Reisepass). Zur Vermeidung von Missverständnissen und Verständigungsproblemen wird jedoch empfohlen, neben dem nationalen deutschen Führerschein einen internationalen Führerschein oder eine beglaubigte portugiesische Übersetzung des deutschen nationalen Führerscheins, mitzuführen.

Lediglich für die alten grauen Führerscheine ist das Mitführen einer beglaubigten Übersetzung zwingend vorgeschrieben. Für die Führerscheine der Klassen C, D und E ist zu beachten, dass in Brasilien ein Mindestalter des Führerscheininhabers von 21 Jahren verlangt wird.

LGBTIQ

Es gibt keine Hinweise auf besondere Schwierigkeiten; die Akzeptanz ist insbesondere in Großstädten gut ausgeprägt.

Rechtliche Besonderheiten

Drogen

Von jeglichem Kontakt mit Drogen wird nachdrücklich abgeraten. Drogendelikte, auch die Beförderung von Drogen über die Landesgrenzen, werden in Brasilien streng geahndet. Es drohen hohe Strafen, auch für Drogenkuriere, und auch dann, wenn Reisegepäck, Pakete, Geschenke, Warenproben o.ä. für Dritte transportiert werden sollen. Haftstrafen müssen regelmäßig - oft unter schwer erträglichen Bedingungen - in Brasilien verbüßt werden.

  • Seien Sie misstrauisch, insbesondere dann, wenn Ihnen die Reise finanziert werden soll.
  • Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt und befördern Sie keine Pakete für Fremde.

Sexualstraftaten

Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen wird in Brasilien mit Freiheitsstrafe zwischen vier und zehn Jahren geahndet. Die Täter müssen regelmäßig mit Inhaftierung und Bloßstellung in der Presse rechnen. Darüber hinaus werden solche Taten, wenn sie von Deutschen oder an Deutschen im Ausland begangen werden, auch in Deutschland strafrechtlich verfolgt.

Auch einvernehmliche sexuelle Handlungen mit unter 18-Jährigen sind nach brasilianischem Recht strafbar. In der Vergangenheit führte bereits das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen in Badebekleidung am Strand zum Einschreiten der brasilianischen Behörden. Zu besonderer Zurückhaltung in diesem Bereich wird deshalb dringend geraten.

Baden „oben ohne“/Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit

Baden „oben ohne“ gilt in Brasilien als Erregung öffentlichen Ärgernisses; ebenso das Wechseln der Kleidung in der Öffentlichkeit, z. B. am Strand. Beides kann zur Festnahme bzw. einem Gerichtsverfahren führen.

  • Suchen Sie zum Kleidungswechsel daher stets Umkleidekabinen oder andere geeignete Räumlichkeiten auf.

Tier- und Pflanzenschutz

Brasilien verfügt über strenge Strafvorschriften zum Schutz von Flora und Fauna. Verstöße werden von den brasilianischen Behörden konsequent verfolgt und auch mit Haftstrafen geahndet. Besonders streng werden Versuche verfolgt, freilebende und geschützte Pflanzen und Tiere aus Brasilien zu exportieren. Das gilt für nahezu alle Zierfischarten aus dem Amazonasbecken, für Pflanzensetzlinge und –samen sowie für Insekten und Spinnen (Vogelspinne). Bereits der Transport geschützter Tiere oder Pflanzen aus einem brasilianischen Bundesstaat in einen anderen ist – sofern keine ausdrückliche staatliche Genehmigung vorliegt – strafbar. Es gibt einen umfangreichen Katalog in Brasilien geschützter Tiere und Pflanzen.

  • Kaufen und sammeln Sie daher keine Tiere oder Pflanzen/Pflanzensamen und versuchen Sie auch nicht, diese auszuführen.

Besuch von Indigenenschutzgebieten

Für Reisen in Indigenenschutzgebiete wird eine vorher bei der FUNAI (Nationale Indigenenstiftung) einzuholende Genehmigung benötigt. Wer ohne eine solche Autorisierung in einem Schutzgebiet angetroffen wird, muss mit Beschlagnahmung seiner Ausrüstung und empfindlichen Strafen rechnen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Real (BRL). Die gängigen internationalen Kreditkarten werden landesweit akzeptiert. Bargeldabhebungen mit deutschen Kreditkarten oder Debitkarten (Girocard) mit Maestro-Symbol sind an entsprechend gekennzeichneten Automaten (u. a. Citibank, Banco24Horas, Banco do Brasil, Bradesco) grundsätzlich weiterhin möglich. Viele Reisende berichten jedoch von Schwierigkeiten.

Üblich sind Begrenzungen des täglich aus Bargeldautomaten ziehbaren Geldbetrages auf zwischen 500 oder 2.500 BRL (je nach Bank und Region Brasiliens). Alternative Möglichkeiten der Geldversorgung sollten in Betracht gezogen werden. V-Pay-Karten werden im außereuropäischen Ausland nicht akzeptiert.

Bei fehlgeschlagenen Barabhebungen an Bankautomaten ist unbedingt der ausgegebene Bankbeleg aufzubewahren, da manchmal trotzdem eine Belastung des deutschen Kontos erfolgt. Insbesondere ist auf Vorrichtungen zu achten, mit denen die Kartendaten kopiert oder das Eintippen der Geheimzahlen aufgezeichnet werden könnte.

  • Erkundigen Sie sich vor Abreise bei Ihrer Bank, ob Bargeldabhebungen in Brasilien zugelassen sind.
  • Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf eine Versorgung mit BRL an Geldautomaten.
  • Seien Sie bei Barabhebungen an Geldautomaten besonders vorsichtig. Nutzen Sie zur Minimierung des Überfall- und Kartenbetrugsrisikos die Automaten tagsüber an Werktagen, möglichst innerhalb der Vorräume von Bankfilialen und nicht auf offener Straße.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19

Bestimmungen zur Einreise können sich ändern. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Brasiliens sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Visum

Deutsche Staatsangehörige dürfen für touristische oder geschäftliche Zwecke nach Brasilien visumfrei ein- oder durch Brasilien durchreisen und sich höchstens 90 Tage während eines Sechs-Monats-Zeitraums dort aufhalten. Hierunter fallen:

  • touristische Aktivitäten,
  • Verwandtenbesuche,
  • Erforschung kommerzieller Möglichkeiten, Teilnahme an Sitzungen, Vertragsunterzeichnungen sowie finanzielle, managementbezogene und administrative Tätigkeiten,
  • Teilnahme an Konferenzen und Seminaren, vorausgesetzt, dass diese Tätigkeiten nicht aus brasilianischen Quellen entlohnt werden (außer der unmittelbaren Übernahme der Aufenthaltskosten oder der Zahlung eines Tagesgeldes),
  • Beteiligung an Sport- und Künstlerwettbewerben, vorausgesetzt, dass die Teilnehmer nicht aus brasilianischen Quellen entlohnt werden, auch wenn bei dem Wettbewerb Preise, einschließlich Preisgelder, zu gewinnen sind.

Bei einem von vornherein beabsichtigten Aufenthalt über 90 Tagen ist unbedingt vor Ausreise ein Visum bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland zu beantragen.

Ebenso sollten diejenigen Personen, die beabsichtigen entlohnte Tätigkeiten auszuüben, einer Beschäftigung nachzugehen, in der Forschung tätig zu sein, ein Praktikum oder Studien zu absolvieren, Sozialarbeit zu verrichten, technische Hilfe zu leisten oder missionarisch, religiös oder künstlerisch tätig zu sein, grundsätzlich vor der Einreise bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Erfahrung bringen, ob für die geplante Reise ein Visum benötigt wird bzw. dort ein Visum beantragen. Die nachträgliche Erteilung eines Visums in Brasilien ist nicht möglich.

Minderjährige

Brasilianische Minderjährige (auch Doppelstaater), die nicht von beiden Elternteilen oder Erziehungsberechtigten begleitet werden, bedürfen einer entsprechenden Einverständniserklärung des nicht mitreisenden Elternteils bzw. beider Eltern oder Erziehungsberechtigten. Die elterliche Einverständniserklärung muss zur Beglaubigung entweder vor einem brasilianischen Konsularbeamten an einer brasilianischen Auslandsvertretung oder bei einem brasilianischen Notariat (Cartório) abgegebenen werden, sofern sie nicht im brasilianischen Reisepass des/der Minderjährigen vermerkt ist.

Zum Thema „Reisegenehmigung für Minderjährige“ bietet die brasilianische Botschaft in Berlin ausführliche Hinweise.

Es wird dringend empfohlen, sich rechtzeitig vor Einreise des Kindes in Brasilien bei der zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung zu informieren und die notwendigen Vorkehrungen zu treffen.

Auch wenn die Pflicht zur Vorlage einer Reisegenehmigung nach Auskunft der brasilianischen Botschaft in Berlin auf nicht-brasilianische Minderjährige grundsätzlich nicht zutrifft, ist es dennoch empfehlenswert, dem ohne Begleitung durch die Eltern bzw. mit nur einem Elternteil ins Ausland reisenden Kind neben dem erforderlichen Ausweisdokument eine formlose Einverständniserklärung sowie eine Kopie der Ausweisdatenseite des/der Personensorgeberechtigten mitzugeben.

Deutsch-brasilianische Doppelstaater

Reisende, die neben der deutschen auch die brasilianische Staatsangehörigkeit besitzen, müssen mit dem brasilianischen Reisepass nach Brasilien ein- und ausreisen.

Reisen über Drittstaaten

Reisende, die beabsichtigen von Brasilien mit Transit in einem Drittstaat nach Europa zu reisen, sollten sich informieren, ob für die Einreise in dieses Drittland der Nachweis einer Gelbfieberimpfung vorgeschrieben ist. Sonst kann bereits die Beförderung von Flughäfen in Brasilien abgelehnt werden. Impfausweise sollten immer im Original mitgeführt werden, da Kopien oftmals nicht anerkannt werden.

Einfuhrbestimmungen

Gegenstände für den persönlichen Bedarf des Einreisenden, die für die Fahrt oder den Aufenthalt vorgesehen sind, können zollfrei eingeführt werden.

Ein striktes Einfuhrverbot besteht für Drogen, frische Nahrungsmittel und für exportierten brasilianischen Alkohol.

Devisen dürfen unbegrenzt eingeführt werden.

Allerdings müssen Beträge, die den Gegenwert von 10.000 BRL übersteigen, unabhängig von Währung und Form, bei der Einreise deklariert werden.

Verschreibungspflichtige Medikamente ebenso wie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können unter Vorlage des Arztrezeptes, welches den Namen des Patienten und des Medikaments/Ergänzungsmittels eindeutig erkennen lässt, eingeführt werden.

Detaillierte Einfuhrbestimmungen erteilt die brasilianische Receita Federal (Portugiesisch).

Nähere Informationen dazu sowie eventuell notwendige Formulare bietet die brasilianische Botschaft in Berlin.

Heimtiere

Insbesondere die Ausfuhr von (ggf. zuvor eingeführten) Haustieren aus Brasilien gestaltet sich als Herausforderung mit hohen bürokratischen Hürden. Es wird geraten, sich ggf. an die brasilianischen Behörden und/oder entsprechende brasilianische Dienstleister zu wenden. Eine Quarantänefrist für Haustiere bei der Einfuhr nach Brasilien besteht nicht. Die Einfuhr lebender Vögel nach Brasilien ist untersagt.

Gesundheit

Aktuelles

Dengue-Fieber

Seit Oktober 2023 verzeichnet Brasilien den bisher größten landesweiten Dengue-Fieber-Ausbruch seiner Geschichte. Nahezu alle Bundestaaten sind betroffen, 14 Bundesstaaten haben eine gesundheitliche Notlage erklärt. Dengue Typ 2 und Typ 1 dominieren.

Die Gesundheitsbehörden befürchten die derzeitige Regenzeit einen weiteren Anstieg der Fallzahlen.

  • Achten Sie tagsüber und in den Abendstunden besonders auf guten Mückenschutz. Mückenschutzmittel sind im Land zwar verfügbar, aber nicht alle in der notwendigen Konzentration. Sie sollten daher zumindest für den Anfang aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung individuell reisemedizinisch beraten. Die Impfung ist seit Beginn der staatlichen Impfaktionen im Februar 2024 in Brasilien in privaten Impfstellen derzeit nicht mehr verfügbar.

Oropouche-Fieber

Oropouche-Fieber ist eine durch das gleichnamige Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die ähnlich wie Dengue-Fieber mit plötzlichen Fieberanstieg, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Gliederschmerzen und selten einer Hirnhautentzündung verläuft. Die Erkrankung wird vorwiegend nachts über Stechgnitzen sowie Stechmücken übertragen.

Seit Dezember 2023 sind im Bundesstaat Amazonas (hier besonders Manaus und die umliegenden Städte) über 1000 Fälle aufgetreten. Inzwischen tritt die Infektion auch in anderen Bundesstaaten auf, zuletzt in Piaui und Bahia. Eine Therapie oder Impfung existiert nicht.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Oropouche-Fieber im Rahmen einer Schutz vor Insekten insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Impfschutz

Gelbfieber

Seit 2016 kommt es zu einer Zunahme der Gelbfieberfälle im Südosten Brasiliens. Ein Ansteckungsrisiko besteht auch in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Santa Catarina, Minas Gerais und Mato Grosso. Aus der Küstenregion des Bundesstaates Rio de Janeiro (Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis) wurden wiederholt Gelbfieberfälle auch mit Todesfolge bei ungeimpften Reiserückkehrern gemeldet.

Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei bzw. bisher ohne gemeldete Fälle. Es werden große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Bisher wurden alle Infektionen im sog. sylvatischen Zyklus akquiriert, d.h. bei Aufenthalt in bewaldeten Gebieten, ohne dass sich ein urbaner Zyklus (Mensch-Mücke-Mensch-Übertragung, Stadtgelbfieber) etablieren konnte.

Brasilien verlangt bei der Einreise aus Europa keinen Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Der größte Teil Brasiliens ist jedoch Gelbfieberendemiegebiet, so dass eine Impfung zum persönlichen Schutz notwendig ist. Die Gefährdung in den betroffenen Regionen kann sich kurzfristig ändern.

Die Impfung wird allen Reisenden ab dem vollendeten 9. Lebensmonat spätestens 10 Tage vor Einreise nach Brasilien dringend empfohlen.
Bei anschließender Weiterreise in bestimmte Drittländer, siehe www.who.int, kann der Nachweis eines Impfschutzes aus Brasilien kommend bei Einreise erforderlich sein. Es ist zu beobachten, dass die Länder in der Region Süd- und Mittelamerika verstärkte Kontrollen durchführen und sich Einreisebestimmungen ändern.

Für die reisemedizinische Beratung wird empfohlen, bei der Impfindikation den genauen Reiseverlauf der Patienten, die aktuellen epidemiologischen Daten und auch mögliche Weiterreisen zu beachten. Im Zweifel empfiehlt das Auswärtige Amt die Impfung.

  • Kontaktieren Sie bei Unsicherheit Ihren Tropen- oder Reisemediziner.
  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut empfohlen.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Zika-Virus-Infektion

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

Dengue-Fieber

Siehe Gesundheit - Aktuelles

Dengue-Viren werden landesweit durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Achten Sie tagsüber und in den Abendstunden besonders auf guten Mückenschutz, siehe Expositionsprophylaxe.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung individuell reisemedizinisch beraten. Die Impfung ist seit Beginn der staatlichen Impfaktionen in Brasilien in privaten Impfstellen derzeit nicht verfügbar.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie ihn auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

Ein hohes Malariarisiko besteht ganzjährig im Amazonasbecken (Teile der Bundesstaaten Acre, Amapá, Amazonas, Roraima, Teile des Nordostens und des Südwestens von Pará).

Ein mittleres Risiko liegt im Bundesstaat Rondônia, im Norden und Westen von Pará, im Westen von Mato Grosso, bei Flussreisen auf dem Amazonas (von Iquitos in Peru bis zum Delta, inkl. Manaus) sowie den Stadtzentren von Boa Vista und Porto Velho vor. Ein geringes Risiko besteht im Rest von Pará und Mato Grosso, Teilen von Mato Grosso do Sul, Maranhao und vereinzelt in den ländlichen bewaldeten Regionen der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Espirito Santo, São Paulo, Santa Catarina und Tocantins.

Malariafrei sind die Städte Brasilia, Rio de Janeiro, São Paulo, Recife, Fortaleza und Salvador, Iguaçu-Fälle. Der Anteil an Malaria tertiana (P. vivax) beträgt 83%, Malaria tropica-Fälle (P. falciparum) und Mischinfektionen machen 17% aus. Eine Karte der Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.

Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner oder Reisemediziner. Die Mitnahme eines ausreichenden Vorrats wird ggfs. empfohlen.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria, Oropouche).
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Rocky Mountain Spotted Fever

Im Bundesstaat São Paulo treten vereinzelte Fälle dieser saisonal durch Zecken übertragenen bakteriellen Infektionskrankheit auf. In der Regel kommt es zu Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In ungünstigen Fällen kann es beim Befall von Lunge, Nieren und dem Gastrointestinaltrakt zu lebensgefährlichen Komplikationen/Blutungen kommen.

  • Achten Sie bei Aktivitäten im Freien unbedingt auf Schutz vor Zecken (adäquate Kleidung, Repellentien).

Chagas-Krankheit (südamerikanische Trypanosomiasis, „Mal de Chagas“)

Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.

Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen (zuletzt Bahia 2023) erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte („garapa“). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.

In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.

  • Verzichten Sie auf den Genuss von nicht-industriell verarbeiteten Frucht- und Zuckerohrsäften, z.B. auch von Açaí-Saft.
  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe, insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze, vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

Leishmaniasis

In den ländlichen Regionen insbesondere im Norden und Nordosten kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder z.B. anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Luftverschmutzung

Medizinische Versorgung

Das medizinische Versorgungsangebot ist zumindest in den großen Städten im privaten Sektor überwiegend auf westeuropäischem Standard. Der öffentliche Sektor ist hinsichtlich personeller, apparativer, logistischer und z.T. hygienischer Ressourcen insbesondere in ländlichen Regionen nicht selten defizitär strukturiert.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor jeder Aufnahme und Behandlung in Privatkliniken, unabhängig von einer bestehenden Auslandskrankenversicherung, eine u.U. hohe Vorauszahlung in bar oder per Kreditkarte zu leisten ist. Ansonsten wird u.U. gar nicht erst mit der Diagnostik oder Behandlung angefangen.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab und passen Sie ggf. Ihr Kreditkartenlimit an.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

 

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung im Lande ist, soweit es sich um die größeren Städte handelt, mit der in Europa zu vergleichen. Sie ist auf dem Lande jedoch vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Deutsch-, französisch- oder englischsprachige Ärzte sind in allen größeren Städten zu finden. Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung. Das Hauptkrankenhaus in São Paulo ist das Hospital das Clinicas. Die Kosten der medizinischen Behandlungen sind hoch.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Essen und Trinken

Wasser sollte zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Milch ist außerhalb der Stadtgebiete in der Regel nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser weiterverarbeiten. Produkte aus ungekochter Milch sollte man meiden. Fleisch- oder Fischgerichte sollten nur gut durchgekocht und heiß serviert gegessen werden. Den Genuss von Schweinefleisch, Mayonnaise und Salat am besten vermeiden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Essen & Trinken - -
Malaria 4 -
Typhus & Polio 3 Nein
Cholera 2 -
Gelbfieber 1 -

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird bei Einreise aus Europa zurzeit nicht verlangt. Ein internationales Impfzertifikat gegen Gelbfieber wird von Reisenden verlangt, die älter als 9 Monate alt sind und aus Angola und der Demokratischen Republik Kongo kommen.

Unabhängig von den offiziellen Impfbestimmungen wird eine Gelbfieber-Impfung für alle Reisenden nach Brasilien von der WHO empfohlen. Eine Liste der Gelbfieber-Endemiegebiete ist unter www.who.int zu finden.

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist für die Einreise nicht erforderlich, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Die Infektionsgebiete liegen in den Staaten Alagoas, Bahia, Paraíba, Pernambuco und Sergipe.

[3] Typhus kommt vor. Eine Impfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.

[4] Die weniger gefährliche Malaria-Art Plasmodium vivax und die gefährlichere Form Plasmodium falciparum herrschen vor. Es gibt weitaus mehr Infizierungen mit Plasmodium vivax als mit Plasmodium falciparum. Die weniger häufig vorkommende Form Plasmodium falciparum ist gegen Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethamin äußerst resistent. Empfohlen wird der Impfstoff Mefloquine.

Malariaschutz ist ebenfalls ganzjährig erforderlich in den meisten bewaldeten Gebieten unter 900 m. Es besteht ein hohes Malariarisiko in Amapà, Amazonas, Maranhao (W), Mato Grosso (N), Parà (außer Belèm City), Tocantins (W) und den Außenbezirken der Städte Pôrto Velho, Boa Vista, Macapà Manaus, Santarém, Maraba, Rio Branco und Cruzeiro do Sul.

Gesundheitszeugnis

Für eine Arbeitserlaubnis sind ein Gesundheitszeugnis sowie ein negativer HIV-Test in deutscher und portugiesischer Sprache erforderlich.

Andere Risiken

Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.

Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor. Herdförmiges Vorkommen im Norden und Osten, im Mato Grosso und Amazonasbecken. Das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.

Chikungunya kommt in einigen Bundesstaaten (ländlichen Gebieten) von Brasilien vor. Es wird deshalb ein ausreichender Schutz gegen Mücken empfohlen. 

Während des Sommers muss vor allem im Süden Brasiliens, insbesonders in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo, wieder mit neuen Ausbrüchen von Dengue-Fieber gerechnet werden. Im Norden besteht ein ganzjährigen Risiko; dort sind vor allem die Staaten Ceara, Bahia, Maranhao, Paraiba, Pernambuco und Piaui betroffen. Zurzeit (Herbst 2024) haben fast alle brasilianische Bundesstaaten wegen des massiven Anstiegs an Dengue-Fieberfällen den Notstand ausgerufen. Schutz vor tag- und nachtaktiven Überträgermücken beachten.  
Landesweit tritt vereinzelt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel. 

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen. Vorkommen von Hepatitis B vor allem im Amazonasbecken.

HIV/Aids ist eine Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.

Leishmaniose kommt landesweit, besonders aber in der Küstenregion vor. Auch hier empfiehlt sich ein Insektenschutz.

Epidemische Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen vor allem in den Slums der östlichen Großstädte vor. Um sich zu schützen, sollte man sich impfen lassen.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind vor allem in den Bundesstaaten Maranhão und Pará Flughunde ("Vampire"), aber auch Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zu den Symptomen gehören u.a. Fieber, Gelenkschmerzen und eine Bindehautentzündung. Häufig bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft nur mit milden Symptomen. Bisher dokumentierte, vereinzelte Todesfälle standen überwiegend mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Das Auswärtige Amt rät Schwangeren von nicht zwingend notwendigen Reisen in Gebiete mit aktuellen Zika-Ausbrüchen ab, weil das Virus bei Ungeborenen Mikrozephalie zu verursachen.
Es existiert weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Eine konsequente Einhaltung persönlicher Mückenschutzmaßnahmen wird empfohlen.
 
Wegen starker Strömungen und mancherorts gefährlichen Fischarten sollte man das Badeverbot (rote Flagge) und die Anweisungen der Ortskundigen beachten.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Türkei Ja Nein Ja
Andere EU-Länder Ja Nein Ja
Schweiz Ja Nein Ja
Österreich Ja Nein Ja
Deutschland Ja Nein Ja

Reisepassinformationen

Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss während eines visumfreien Aufenthalts und am Ausreisetag gültig sein. Bei visumpflichtigen Aufenthalten muss der Reisepass bei der Ausreise noch mindestens 6 Monate gültig sein und über mindestens eine freie Seite verfügen.

 

Hinweis: Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen zum Teil von den staatlichen Regelungen ab. Deutsche Reisende benötigen für die Einreise nach Deutschland einen mindestens gültigen Reisepass / Personalausweis.

Anmerkung zum Reisepass

Einreisekarten und Stempel werden am Flughafen verteilt.

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich, ausgenommen sind Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für touristische, Besuchs- und geschäftliche Aufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Sechs-Monatszeitraums (sofern nicht anders angegeben):

(a) EU-Länder (Ausnahme: Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zwölf-Monatszeitraums: Irland (Rep.), Kroatien, Polen, Portugal, Slowenien, Tschechische Republik);

(b) Schweiz und

(c) Türkei (Aufenthalt von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zwölf-Monatszeitraums).

Anmerkung:
Geschäftsreisende sollten sich vor Antritt der Reise bei den zuständigen konsularischen Vertretungen (s. Kontaktadressen) erkundigen, ob sie für ihre Reise ein Visum benötigen. Techniker und Monteure benötigen in jedem Fall ein Visum.

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türkei: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Hinweis: Alle Minderjährigen mit brasilianischer Staatsangehörigkeit (auch Doppelstaatler), die allein oder nur mit einem Elternteil einreisen oder in Begleitung Dritter reisen, müssen eine schriftliche Reisegenehmigung der Eltern bzw. des abwesenden Elternteils vorweisen können. Die Einverständniserklärung muss zur Beglaubigung entweder vor einem brasilianischen Konsularbeamten an einer brasilianischen Auslandsvertretung oder bei einem brasilianischen Notariat (Cartório) abgegebenen werden. Auch nicht-brasilianischen, alleinreisenden Minderjährigen, wird empfohlen, eine Einverständniserklärung und die Ausweisdaten der Sorgeberechtigten mit sich zu führen. 

 

Einreise mit Haustieren

Vögel dürfen nicht nach Brasilien verbracht werden.
Für Hunde und Katzen wird ein internationales Gesundheitszeugnis aus dem Herkunftsland benötigt, das nicht mehr als 7 Tage alt ist und aus dem hervorgeht, dass das Tier in den 40 Tagen vor Abreise frei von ansteckenden Krankheiten war. Das Gesundheitszeugnis muss von einem brasilianischen Konsulat beglaubtigt worden sein.

Für Tiere, die älter als 3 Monate sind, wird zusätzlich ein Impfzertifikat gegen Tollwut verlangt, wenn die Tollwutimpfung nicht schon im Gesundheitszeugnis angegeben ist.

Weitere Informationen (z.B. ob ein Microchip erforderlich ist) sind von der zuständigen konsularischen Vertretung zu erfragen.

Bearbeitungsdauer

Je nach Staatsbürgerschaft unterschiedlich. Persönliche Antragstellung: In der Regel ca. 3 - 7 Tage, maximal 90 Tage. Postalisch: ca. 10 Tage. In Frankfurt: 2 Wochen. In Berlin: 2 Werktage für Arbeitsvisa, 15 Werktage für alle anderen Visaarten.

Gültigkeit

Touristen-, Geschäftsvisum: bis zu 90 Tage. Einmalige Verlängerung für weitere 90 Tage kann vor Ort bei der brasilianischen Bundespolizei (Policia Federal) beantragt werden. Der Gesamtaufenthalt darf in einem Zeitraum von 12 Monaten 180 Tage nicht überschreiten. Alle Visa erlauben mehrfache Einreise während des Gültigkeitszeitraums. Touristen dürfen in Brasilien keine Arbeit aufnehmen.

Aufenthaltsverlängerung

Die Aufenthaltsberechtigung kann vor ihrem Ablauf bei der brasilianischen Bundespolizei um weitere 90 Tage verlängert werden. Dies gilt jedoch nicht für Arbeit-/Technikvisa.

Transit

Transitreisende, die innerhalb von 24 Stunden mit dem nächsten Anschluss weiterfliegen, nicht über Nacht bleiben und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Auch wenn unter den genannten Bedingungen ein Transit möglich ist, wird visumpflichtigen Staatsangehörigen empfohlen, vor der Reise ein Transitvisum zu beantragen, um mögliche Schwierigkeiten zu vermeiden.

Achtung: Transitvisafreiheit besteht nicht beim Transit
(a) zwischen dem São Paulo Vircopos Airport, dem Congonhas Airport und dem Guarulhas Airport,
(b) zwischen dem Rio de Janeiro Galeão Airport und dem Santos Dumont Airport,
(c) am Confis Airport in Belo Horizonte.

Visaarten und Kosten

u.a. Besuchs- und Touristenvisum, zeitlich begrenztes Visum, Transitvisum.

Kosten

Gebühren der Brasilianischen Botschaft in Berlin für visumpflichtige Nationalitäten: 

Business-, Touristen- und Transitvisum: 80 € (alle Nationalitäten bis auf Amerikaner),  160 € (Amerikaner);

 

Antrag erforderlich

Touristenvisum:
(a) Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig ist und über mindestens 2 freie Seiten verfügt.
(b) Upload des Online-Antrags.
(c) Nachweis über ausreichende Geldmittel für die Dauer des Aufenthaltes (Gehaltsabrechnung und Arbeitsbescheinigung, bestätigter Kreditrahmen o. Ä.).
(d) 1 biometrisches Passfoto.

(e) Deutsche Antragsteller: Kopie der Geburtsurkunde, Antragsteller aller anderen Nationalitäten: Beglaubigte Geburtsurkunde.
(f) Kopie des Hin- und Rückflugtickets oder Bescheinigung des Reisebüros über Reisedaten und erfolgte Bezahlung der Reise/des Flugtickets.
(g) Gebühr (Beleg über Überweisung; Bareinzahlung auf das Konto der Botschaft mindestens drei Tage vor Einreichung des Visumantrags; bei persönlicher Antragstellung per ec-Karte direkt im Konsulat).
(h) Ggf. internationales über Gelbfieber-Impfzeugnis oder ärztliches Attest (s. Gesundheit).
(i) Gültige Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland, Österreich oder die Schweiz.
(j) Österreich: Schreiben des Arbeitgebers, der Universität oder Schule.

(k) ggf. polizeiliches Führungszeugnis

(l) Frankierter Rückumschlag. 

Minderjährige:
(m) Beglaubigte Fotokopie der Geburtsurkunde in englischer, deutscher, französischer, portugiesischer oder spanischer Sprache bzw. beglaubigte Übersetzung in eine dieser Sprachen.

Geschäftsvisum zusätzlich:
(m) Firmenschreiben an das brasilianische Konsulat mit Angaben zu Name und Funktion des Angestellten, Dauer des Arbeitsverhältnisses, Besuchsgrund und –dauer, Angabe der auszuübenden Tätigkeit und der Adresse der Firma in Brasilien und Bestätigung der vollen finanziellen Verantwortlichkeit (Bei Beantragung in Frankfurt: Firmenschreiben auf Deutsch und auf Englisch; Versicherung, dass keine technische Tätigkeit ausgeführt werden soll.).
(m) Ein notariell beglaubigtes Einladungsschreiben im Original des Unternehmens in Brasilien auf Portugiesisch.
(n) Referenzschreiben der Bank, wenn der Geschäftsreisende selbstständig ist.
(o) Bei Beantragung in München: vom Bundeszentralregister beglaubigtes polizeiliches Führungszeugnis im Original (nicht älter als 3 Monate).
(p) Meldebescheinigung (nicht älter als 90 Tage).

Arbeits-/Technikvisum: Unabhängig von der geplanten Aufenthaltsdauer ist eine Kopie der internationalen Geburtsurkunde erforderlich. Bei einer geplanten Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen genügt eine Kopie des Einladungsschreibens. Es sollte von einem Notar beglaubigt worden sein. 

Geld

Geldwechsel

Fast alle Banken, Wechselstuben, Reisebüros und autorisierte Hotels wechseln Reiseschecks und ausländische Währungen. In den Großstädten gibt es Geldautomaten, an denen Bargeld in Landeswährung abgehoben werden kann. Vorsichtshalber sollte man jedoch bereits am Flughafen mit einer Kreditkarte Bargeld abheben oder Reiseschecks (s. Reiseschecks) mit sich führen.

Währung

1 Brasilianischer Real = 100 Centavos. Währungskürzel: R$, BRL (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 BRL; Münzen in den Nennbeträgen 1 BRL und 50, 25, 10, 5 und 1 Centavos. Die Banknote 1 BRL wird nicht mehr gedruckt, ist aber weiterhin gültig. In manchen Geschäften wird sie jedoch nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert. 1 Centavo-Münzen sind kaum noch im Umlauf.

Devisenbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung und von Fremdwährungen ist unbeschränkt; elektronische Deklarationspflicht für Beträge ab dem Gegenwert von 10.000 BRL. 

Kreditkarten

Die meisten internationalen Kreditkarten werden in Brasilien überall akzeptiert. American Express, Mastercard, Diners Club und Visa werden weitgehend akzeptiert. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.
Hotels, Restaurants, Geschäfte, Reisebüros und Autoverleiher akzeptieren Kreditkarten.


 

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich.

Reiseschecks können in Brasilien in den Großstädten in Banken eingelöst werden. Reiseschecks sollten in US-Dollar ausgestellt sein.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 10.00-16.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Die folgenden Artikel können zollfrei nach Brasilien eingeführt werden:
 
Einreise mit dem Flugzeug oder Schiff oder über Land:
10 Zigaretten-Schachteln à 20 Stück Zigaretten, die außerhalb von Brasilien hergestellt wurden und 25 Zigarren/Zigarillos und
250 g Tabak (Personen ab 18 J.);
12 l alkoholische Getränke (Personen ab 18 J.);
 
Andere Waren unter einem Wert von 10 US$ bis zu 20 Einheiten, maximal 10 davon identisch und in einem Wert von über 10 US$ bis zu 20 Einheiten, maximal 3 davon identisch (bei Einreise über die Luft oder das Meer);
 
Andere Waren unter einem Wert von 5 US$ bis zu 20 Einheiten, maximal 10 davon identisch und in einem Wert von über 5 US$ bis zu 10 Einheiten, maximal 3 davon identisch (bei Einreise über die das Land, Fluss oder einen See);
 
Gegenstände für den persönlichen Gebrauch dürfen zollfrei eingeführt werden.
Geschenke im Gegenwert von bis zu 1000 US$ (bei Einreise mit dem Flugzeug oder über den Seeweg) bzw. 500 US$ (bei Einreise über den Landweg).
 
Achtung: Internationale Passagiere dürfen zusätzlich im Gegenwert von bis zu 1.000 US$ Waren einführen, die in Duty-Free-Shops im ersten brasilianischen Ankunftsflughafen erworben wurden. Jeder internationale Passagier hat zudem ein zusätzliches Freistellungskontingent von 500 US$ alle 30 Tage (berechnet durch ein bewegliches Fenster) für Einkäufe in den inländischen Duty-Free-Shops.
Mengenbeschränkungen: 24 Alkoholeinheiten, vorbehaltlich der Höchstmenge von 12 Stück pro Getränkeart; 20 Packungen von im Ausland hergestellten Zigaretten; 25 Stück Zigarren/Zigarillos; 250 g Pfeifentabak; 10 Stück Toilettenartikel; Max. 3 Uhren, Maschinen, Geräte, Spielzeug, Spiele oder elektrische Instrumente.).
 
 

Anmerkung: Außerhalb von Brasilien erworbene Mobiltelefone müssen beim Zoll angemeldet werden.

Verbotene Importe

In Brasilien hergestellte Zigaretten und Getränke, die ausschließlich für den Verkauf im Ausland bestimmt sind; Markenzigaretten, die nicht im Herkunftsland vermarktet werden; Nachbildungen von Schusswaffen; Tierarten der wildlebenden Fauna ohne Fachgutachten und Zulassung;

Aquatische Arten für Zier- und Landwirtschaftszwecke ohne Genehmigung der zuständigen Stelle; Gefälschte und/oder raubkopierte Produkte;

Produkte mit gentechnisch veränderten Organismen; Pestizide, ihre Bestandteile und dergleichen; Waren, die gegen die guten Sitten, die guten Sitten, die Gesundheit oder die öffentliche Ordnung verstoßen und Betäubungsmittel oder Drogen.

Quellenangaben
  • Marco Polo - Brasilien, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2023-15, 2016-13, 2013-11
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Brasilien - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 29.11.2024 (Unverändert gültig seit: 16.07.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 29.11.2024 (Unverändert gültig seit: 16.07.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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