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Länderinformationen

Bereiten Sie sich auf Ihre Reise vor und genießen Sie die Vorfreude! An dieser Stelle finden Sie ausführliche Informationen zu Ihrem Reiseziel, wichtige Hinweise zur reisemedizinischen Vorsorge sowie aktuelle Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.


Bolivien

Steckbrief

Bolivien - Fakten

LändernamePlurinationaler Staat Bolivien - Estado Plurinacional de Bolivia(aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf dieser Webseite die Bezeichnung "Bolivien" verwendet)
Beste ReisezeitApril, Mai, Juni, September, Oktober
Fläche1.098.581 km2
HauptstadtLa Paz
Bevölkerung12.244.159
SpracheSpanisch
Staats-/Regierungsformparlamentarische Republik
StaatsoberhauptLuis Alberto Arce Catacora, Movimiento al Socialismo (MAS), Amtsantritt am 08.11.2020, Amtszeit 5 Jahre
RegierungschefLuis Alberto Arce Catacora, Movimiento al Socialismo (MAS), Amtsantritt am 08.11.2020, Amtszeit 5 Jahre
AußenministerCelinda Sosa Lunda, MAS, Amtsantritt 27.11.2023
ZeitzoneUTC-4
ReiseadapterA, C
Kfz-LänderkennzeichenBOL
ISO-3166BO, BOL
Internet-TLD.bo
Landesvorwahl+591
Geeignet fürKultur, Outdoor

Geographie

Das Land lässt sich geografisch in drei Regionen unterteilen. Das waldlose Andenhochland im Südwesten ist kalt und trocken. Als 3000 – 4000 m hohes Tafelland liegt es zwischen den über 6000 m hohen westlichen und östlichen Kordilleren. In den östlichen Tälern der Anden gehen die tropischen Berg- und Nebelwälder in feuchten tropischen Regenwald über (nördliches Tiefland). Im Süden herrschen Feucht-, Trocken- und Dornstrauchsavannen vor.

Politik und Bevölkerung

Laut Verfassung ist Bolivien eine Republik mit präsidialem System. Trotz parlamentarischer Vertretung (Deputiertenkammer und Senat) besitzen außerparlamentarische Kräfte, vor allem die Militärs, großen Einfluss. 1997 erlangten die Konservativen unter dem früheren Diktator Hugo Banzer die Macht im Land. 2005 wurde der linksgerichtete Evo Morales der erste Präsident indigener Abstammung. Seit den 1980er-Jahren wächst die Macht der Drogenmafia, und seit 1991 wird mithilfe der USA verstärkt gegen den Kokainhandel vorgegangen. Die Bevölkerung besteht knapp zur Hälfte aus den ursprünglichen Ethnien dieser Region, ein Drittel sind Mestizen, der Rest Nachfahren europäischer Einwanderer. Rund 80 % der Menschen leben im bolivianischen Hochland. In den großen Wäldern des Tieflands leben lediglich Gemeinschaften indianischer Stämme. Zwar sind 95 % der Bevölkerung Katholiken, seit 1961 gibt es jedoch keine Staatsreligion mehr.

Geschichte und Kultur

Im Tiefland um den Titicacasee lebte im Zeitraum von 200 v. Chr. bis 600 n. Chr. die hoch entwickelte Kultur der Tiahuanaco. Diese stadtähnlich organisierte Gemeinschaft wurde um 1460 von den Inka unterworfen. 1533 erreichten die ersten Spanier den Titicacasee. Während der gesamten Kolonialzeit gehörte das heutige Bolivien zu Oberperu. Nach den Unabhängigkeitskämpfen bekam das Land seinen Namen – nach seinem ersten Präsidenten Simón Bolívar (1825). Es folgten 100 Jahre der Umstürze und Kriege. Durch Niederlagen im Salpeterkrieg ging der Zugang zum Meer verloren. Seit den 1950er-Jahren erlebte Bolivien einen Militärumsturz nach dem anderen. Demokratische Reformen ab 1952 unter Paz Estenssoro wurden immer wieder zunichte gemacht oder eingeschränkt. Nach einer Absprache mit Peru aus dem Januar 1992 hat Bolivien wieder einen erleichterten Zugang zum Pazifik. Seit Ende der 1980er-Jahre wird versucht, die Existenz der indianischen Bevölkerung zu sichern, deren ethnische Vielfalt die Kultur des Landes prägt.

Peru Bolivien - Geschichte

1800 v. Chr.Erste Stadt Amerikas:Caral (Peru)
um 1500 n. Chr.Blütezeit des Inkareichs Tawantinsuyu
1532Beginn der spanischen Kolonialzeit unter Francisco Pizarro
1809–25Befreiungskriege gegen Spanien unter Simón Bolívar und José San Martín
1879–84Salpeterkrieg mit Chile
1968–75Verstaatlichungen und Landreformen unter General Velasco Alvarado
1980–92Terror des „Leuchtenden Pfads“ in Peru
1992–2000Präsident Alberto Fujimori privatisiert Unternehmen und regiert autoritär
2000–16Bergbaukonflikte. In Bolivien regiert Evo Morales als erster indigener Präsident
2016–20Schnelle Machtwechsel in Peru führen zu landesweiten Protesten
2020–23Covidpandemie trifft Peru hart. Absetzung von Pedro Castillo, Staatskrise, Proteste im ganzen Land. In Bolivien regiert weiterhin die sozialistische Partei MAS
Klimadaten
Kommunikation & Adressen

Diplomatische Vertretungen

in Peru:

Deutsche Botschaft

Av. Dionisio Derteano 144 | Edificio Alto Coral, Piso 7 + 8 | San Isidro, Lima 27 | Tel. 01 203 59 40 | lima.diplo.de

Österreichische Botschaft

Av. República de Colombia 643 | San Isidro, Lima 27 | Tel. 01 442 05 03 | bmeia.gv.at/oeb-lima

Schweizer Botschaft

Av. Salaverry 3240 | San Isidro, Lima 27 | Tel. 01 2 64 03 05 | eda.admin.ch/lima

in Bolivien:

Deutsche Botschaft

Av. Arce 2395 | La Paz | Tel. 02 2 44 00 66 | la-paz.diplo.de

Österreichisches Honorarkonsulat

Calle Taperas 27 | Santa Cruz de la Sierra | Tel. 03 3 34 44 02 | peterjessen@correascenter.com

Schweizer Botschaft

Calle 13/14 de Septiembre | Obrajes, La Paz | Tel. 02 2 75 12 25 | eda.admin.ch/lapaz

Notruf

In Peru: 105 (Polizei), 116 (Ambulanz) bzw. 01 46 01 06 00 (Touristenpolizei Lima). In Notfällen hilft auch der 24- Std.-Telefondienst für Touristen: 01 5 74 80 00 (gratis).

In Bolivien ist der Notruf 110 (Polizei), 118 (Ambulanz) bzw. 800 14 00 71 (Gratisnummer der Touristenpolizei La Paz). Notfallnummer der deut. Botschaft in Lima: Handy 997 57 62 00, bzw. La Paz: 71 52 72 79, des Deut. Auswärtigen Amts für deutsche Staatsangehörige: 0049 30 18 17 20 00 (Hilfsmaßnahmen werden aber in Rechnung gestellt).

Internet & WLAN

Internetcafés gibt es in den Städten fast überall. Eine Stunde Internetsurfen kostet in Peru 1,50–3 S/., in Bolivien 2 Bs. WLAN-Zonen (zonas WIFI oder Internet inalámbrico genannt) gibt es auf Flughäfen, in Shoppingcentern, Cafés, Restaurants und Hotels.

Telefon & Handy

Mit Handy und Smartphone ist das Telefonieren über Kontinente hinweg kein Problem mehr. Ein bisschen oldschool, aber immer noch gut und günstig sind Telefonkabinen (locutorios) in Telefonshops und Internetcafés. Die meisten Computer in Internetcafés haben auch Skype installiert. Wer mit seinem deutschen Handy oder Smartphone telefonieren will, zahlt Roaminggebühren. Die beiden größten Mobilfunk-Unternehmen in Peru sind Claro (claro.com.pe) und Movistar (movistar.com.pe), sie bieten günstige Prepaid-Chips an, die mit Telefonkarten oder in Geschäften aufgeladen werden können.

Vorwahl nach Bolivien 00591, nach Peru 0051; von Peru oder Bolivien nach Deutschland 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041.

Feiertage, Feste & Veranstaltungen

Veranstaltungen

Januar

Alasitas (24.): Festival des Überflusses in La Paz, bei dem man alles in mini kaufen kann: Häuser, Autos, Uni-Abschlüsse, Scheidungsurkunden.

Concurso Nacional de Marinera: Tanzfestiva in Trujillo, im Mittelpunkt steht die Marinera, der peruanische Nationaltanz. clublibertad.com.pe

Februar

Virgen de la Candelaria: zweiwöchiges Folklorespektakel zu Ehren der Schutzpatronin von Puno.

Karneval in Ayacucho, Cajamarca, Puno (Peru) und Oruro (Bolivien).

März/April

Osterprozessionen am Sonntag in Arequipa, Ayacucho und Cuzco (Peru).

Juni

San Juan (23./24.): Fest des Schutzheiligen Johannes mit rituellen Waschungen und vielen Partys in der Amazonasregion.

Q’oyllur rit’i in Quispicanchis bei Cuzco: farbenfrohes Pilgerfest der Quechua und Aymara zu den Gletschern des Ausangate.

Inti Raymi (24.): Inka-Sonnenwendfeier mit Prozessionen und Zeremonien in Cuzco.

Juli

Unabhängigkeitstag (28.): wird in Peru landesweit mit Paraden gefeiert.

Selvámanos (1.–4.): Musikfestival in Oxapampa im Regenwald mit Cumbia, Reggae und Rock. selvamonos.org

August

Patronatsfest für die Virgen de Copacabana (5.–6.): Fest für die Schwarze Madonna von Copacabana am Titicacasee (Bol.).

Oktober

Señor de los Milagros: Prozessionen in Lima zu Ehren des Bildes eines schwarzen Christus, das alle schweren Erdbeben der Stadt überstanden hat.

Feiertage in Peru

1. JanuarAño Nuevo (Neujahr)
März/AprilJueves Santo (Gründonnerstag); Viernes Santo (Karfreitag)
1. MaiDía del Trabajo (Tag der Arbeit)
29. JuniDía de San Pedro y San Pablo (Peter und Paul)
28. JuliFiestas Patrias (Unabhängigkeitstag)
30. AugustSanta Rosa de Lima (Tag der Stadtheiligen von Lima)
8. OktoberBatalla de Angamos (Gedenktag der Schlacht von Angamos)
1. NovemberDía de Todos los Santos (Allerheiligen)
8. DezemberDía de la Inmaculada Concepción (Tag der unbefleckten Empfängnis)
25. DezemberNavidad (Weihnachten)

Feiertage in Bolivien

1. JanuarAño Nuevo (Neujahr)
22. JanuarNacimiento (Gründungstag Boliviens)
Feb./MärzCarnaval (Karneval)
März/AprilViernes Santo (Karfreitag)
1. MaiDía del Trabajo (Tag der Arbeit)
Mai/JuniCorpus Cristi (Fronleichnam)
6. AugustDía de la Independencia (Unabhängigkeitstag)
2. NovemberDía de Todos los Difuntos (Allerseelen)
25. DezemberNavidad (Weihnachten)
Mobilität vor Ort

Busse

Der Bus ist das Hauptverkehrsmittel in Peru und Bolivien. In vielen Städten gibt es einen zentralen Busbahnhof (Terminal de Buses, Terminal Terrestre) oder eine Konzentration von Busunternehmen in einem bestimmten Stadtbezirk. Die Qualität der Busse und damit auch die Fahrpreise schwanken gewaltig. Auf den Hauptstrecken fahren meist supermoderne, bequeme Doppeldeckerbusse, die Liegesitze, Klimaanlage, WC, Bordverpflegung, Hilfspersonal, Mahlzeiten, Video, Gepäckservice und manchmal sogar WLAN an Bord haben. Die Komfortbusse von Moviltours, Cruz del Sur oder Oltursa sind extrem sicher und damit die beste Wahl für Nachtfahrten. Die Strecke Lima–Arequipa (ca. 1000 km, 16 Std.) kostet mit einem Bus dieser Kategorie ab 100 S/. (ca. 27 Euro).

Freizeit & Genießen

Essen und Trinken

Im Land der unbegrenzten kulinarischen Möglichkeiten kannst du knusprige Meerschweinchen essen, Algensalat oder Mangos probieren, die so saftig sind, dass dir das Wasser im Mund schon vom Anschauen zusammenläuft. Maca, Quinoa und Chia – was in Deutschland gerade als Superfood angesagt ist, wird in Peru schon seit Jahrtausenden verspeist. Die Wurzeln und Körner sind reich an Antioxidantien und werden als Schutz gegen das Altern vermarktet. Der peruanische Chefkoch Gastón Acurio hat das Potenzial der einheimischen Turbozutaten früh erkannt und mit seiner deutschen Frau Astrid Gutsche die andine Küche neu erfunden und bekannt gemacht. Jetzt sind Quinoa-Salat, Açai- Bowls und Maca-Getränke im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde.

Flüssiges für Leib und Seele

Der beste Drink, um deine Tour durch die peruanische Küche zu beginnen, ist das Nationalgetränk Perus, der Pisco Sour, der aus Traubenschnaps, Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und Zimt gemixt wird. Dazu passt eine der bekanntesten peruanischen Vorspeisen: Ceviche, in Zwiebeln und Limettensaft marinierter roher Fisch, serviert mit Süßkartoffeln und gekochtem Mais. In den Bergregionen wird morgens oft emoliente getrunken, ein heißer Tee, der z. B. aus Quinoa, Soja, Aloe Vera und Fruchtextrakten gemixt wird und wunderbar von innen wärmt. Fliegende Händler verkaufen die Getränke an ihren kleinen Wägelchen für einen Sol (etwa 30 Eurocent) das Glas, danach gibt es immer einen Nachschlag, die yapita. Gegen die Symptome der Höhenkrankheit (soroche), die sich ab 3000 m Höhe mit Übelkeit, Schwindel und Atemnot einstellen kann, hilft ein Mate de Coca, ein heißer Aufguss frischer Kokablätter. Bei den Festen der Einheimischen fließt reichlich chicha, ein traditionelles Getränk aus vergorenem Mais, das für Reisende sehr gewöhnungsbedürftig ist. Leichter gehen da die lokalen Biere oder gebrannten Schnäpse die Kehle hinunter: in Peru z. B. das Cusqueña oder in Bolivien der klare Weinbrand Singani. Groß im Kommen sind übrigens Craftbiere aus kleinen lokalen Brauereien. Unbedingt probieren!

Flüssiges gibt‘s gern auch in den Teller, z. B. als kräftige chupe de camarones. Diese würzige Suppe besteht aus einer mit Milch angereicherten Fleischbrühe. Darin schwimmen ganze pochierte Eier, Kartoffelstücke verschiedener Sorten, die geschmacklich alle uns bekannten übertreffen (schließlich gehört Peru zu den Heimatländern der Kartoffel!), Gemüse und natürlich die camarones (Krabben). Eine deftige bolivianische Suppe ist Erdnussbuttersuppe (sopa de maní) mit Mais, Bohnen und Käse.

Handfeste Delikatessen

Im Hochland gilt gegrilltes cuy (Meerschweinchen) als Delikatesse. Cuy war schon die Leib- und Magenspeise der Inka. Eine andere Andenspezialität ist trucha (Forelle) aus den kristallklaren Flüssen der Berge. Gegrillt schmeckt ihr zartes, rosafarbenes Fleisch am besten. Oder wie wär‘s mit würzigem Alpakafleisch oder einer Pachamanca? Bei diesem Gericht werden Fleisch, Kartoffeln und Gemüse in einem Erdloch oder einem Lehmofen zwischen heißen Steinen gegart. Dazu schmeckt ein Roter aus den Weinkellereien von Ica – aber Achtung, die Weine sind hier eher halbtrocken bis süß!

Typisch für Peru sind auch die chifas – chinesische Restaurants, in denen Wantan-Suppen, Wokgemüse und gebratene Ente auf der Speisekarte stehen. Noch mehr Fusionsküche gibt‘s mit der Nikkei-Küche, die japanische Zubereitungen mit peruanischen Zutaten verbindet, wie z. B. Sushi und Maki mit Avocado und Chili.

Und für Vegetarier? In allen größeren Städten gibt es vegetarische Restaurants, die günstige Menüs auf der Speisekarte haben. Auf dem Land lässt du einfach das Fleisch weg und bittest um mehr Beilagen. Apropos Menüs: ein Mittagsmenü in einfachen Restaurants (für 7–15 Soles zu haben), besteht immer aus mehreren Gängen: Vorspeise, Hauptgericht, Dessert und Getränk (oft ein süßer Tee), das bereitwillig nachgefüllt wird. Die Portionen sind meist so gewaltig, dass du dir ein Menü getrost mit deinem Tischnachbarn teilen kannst.

Langsam einsteigen!

Lass es in den ersten Tagen langsam angehen, bevor du dich auf rohen Fisch (ceviche), scharfe Chilisoßen (aji) und gebratene Rinderherzen (anticuchos) stürzt. Dein Magen braucht sicher eine Weile, um sich an die ungewohnten Gerichte und Gewürze zu gewöhnen. Vorsicht auch bei Speisen und Getränken, die mit ungekochtem Wasser geputzt (Salate) oder zubereitet wurden (Eiswürfel). Wasser aus der Leitung solltest du nicht trinken – es sei denn, du hast einen sehr robusten Magen. Und noch eine Empfehlung für die Rechnung am Ende: immer gemeinsam bezahlen! Das Auseinanderklamüsern der Einzelkosten vor den Augen des Kellners ist nicht üblich. Sehr üblich dagegen ist es, ein paar Gerichte zu bestellen und sie in die Mitte des Tisches zu stellen, damit alle sich davon bedienen. Und bei der Auswahl an Gerichten lohnt sich das!

Trinkgeld

In schicken Restaurants wird in beiden Ländern oft automatisch ein Servicezuschlag von 10 Prozent auf die Rechnung erhoben, in einfachen Restaurants dagegen entscheidest du selbst, ob du den Service mit ein paar Münzen belohnen willst. Bei Taxifahrten ist es nicht üblich, Trinkgeld zu geben.

Einkaufen und Shoppen

Wer nach Peru oder Bolivien reist, sollte auf jeden Fall genügend Platz im Koffer lassen: Beim Stöbern auf den bunten Märkten findest du nämlich garantiert schöne Mitbringsel, von traditionellem Kunsthandwerk und gemütlichen Hippiehosen bis zu Kostbarem wie Gold- und Silberschmuck oder Kleidung aus feiner Vicuñawolle. Es gibt Souvenirs, die Glück bringen, und andere, die einfach nur glücklich machen, weil sie dich noch lange Zeit an deine Reise durch die Anden erinnern werden. Auf den Märkten gilt: Handeln nicht vergessen! Der erste Preisvorschlag ist nämlich oft viel zu hoch.

Glücksbringer

Wer weiß, ob es nicht doch wirkt? Auf dem Mercado de las Brujas (dem „Hexenmarkt”) in La Paz kannst du dir deine ganz persönlichen Glücksbringer unter den dort angebotenen Amuletten heraussuchen. Für entspannte Nächte sorgen Traumfänger, die es in allen Größen und Farben zu kaufen gibt – auch als Deko ganz fabelhaft anzusehen.

Souvenir mit Nutzwert

Wie wäre es mit einem Kaffee aus einer tönernen Tasse mit Kondormuster? Das Schöne an Keramiksouvenirs ist ja, dass sie so alltagstauglich sind. Vor allem in der Region Cuzco und Urubamba gibt es wunderschön Gebranntes aus Ton: Tassen, Kannen, Vasen. Aber Vorsicht bei angeblich und vielleicht sogar wirklich alten Tonfiguren: Die Ausfuhr von Antiquitäten ist streng verboten! Auch die Ausfuhrberechtigung eines Antiquitätenhändlers hilft bei der Zollkontrolle nicht immer. Im Zweifelsfall erkundige dich vor dem Kauf bei einem Vertreter der Tourismusämter in Peru und Bolivien.

Da ist Musike drin

Zugegeben: die Klangkiste cajón ist nicht gerade ein handliches Mitbringsel, aber wer Musik mag und Jamsessions mit Rhythmus liebt, wird sich über dieses peruanische Original freuen. Es gibt auch Mini-Cajóns für Kinder, die passen vielleicht sogar ins Handgepäck. Wirklich handlich und absolute Klassiker sind Panflöten, Maracas (Rasseln) oder Charangos, die typischen Altiplano-Minigitarren.

Edelmetall

Da Peru und Bolivien zu den führenden Silberexporteuren gehören, kosten Silberwaren relativ wenig. Falls du gerne einen Bilderrahmen aus massivem Silber besitzen oder verschenken möchtest, hier findest du ihn.

Mini-Schreine

Retablos sind kunterbunt angemalte Holzkästchen in verschiedenen Größen, in denen Szenen aus der religiösen Überlieferung oder aus dem Alltag nachgebildet sind. Mit ihren zwei Türen sehen sie aus wie kleine Schränkchen. Die berühmtesten Retablo- Künstler kommen aus Ayacucho, aber die Retablos gibt es überall zu kaufen. Die größten sind so groß wie Schränke, die kleinsten passen in eine Handfläche.

Kuschelweich

Alpakawolle ist fast so weich und leicht wie Kaschmirwolle und wärmt wunderbar – als Pulli, Schal oder Jacke. Lamawolle dagegen ist härter; aus ihr sind die günstigen, rustikalen Andenpullover gestrickt. Die wertvollste, weil feinste Wolle liefert das scheue Vicuña, das in Regionen über 3800 m Höhe lebt. Am 24. und 25 Juni werden die Tiere dort während des Festival Internacional de la Vicuña (Chaccu) geschoren.

Ladenöffnungszeiten

In Peru haben die meisten Geschäfte Mo–Sa von 9–18 Uhr geöffnet, einige auch sonntags (z.B. Supermärkte bis 22 Uhr). An der Pazifikküste und auf der Andenostseite schließen viele Läden über Mittag und öffnen erst wieder gegen 16 Uhr. (Bolivien: Mo–Fr 9–13 und 15–18 oder länger, Sa 9–12 Uhr). Viele Museen haben montags geschlossen.

Fotografieren

Es gibt tausendundeins lohnende Motive für schöne Fotos. Wenn du Menschen fotografieren willst, bitte immer vorher fragen (würdest du ja auch wollen, wenn dich jemand aus der Nähe ablichten will). In Cuzco und an anderen touristischen Orten laufen manchmal Frauen in bunten Anden- Trachten mit Kindern und Lamas herum und lassen sich gegen ein Trinkgeld fotografieren. Unbedingt bezahlen, rausreden gilt nicht, du hast ja schließlich auch ein „authentisches” Bild gemacht!

ApéritifVorspeisenHauptgerichteDessertsGetränke

Pisco sourmit Limettensaft, Eiweiß, Sirup und einem Tropfen Angostura vermixter Pisco-Schnaps
Papa a la huancaínagekochte Kartoffeln mit einer würzigen Soße
Sopa a la criollaSuppe mit Nudeln, Gemüse, Rindfleisch und Milch
Tamalesin Maisblätter eingewickelte Teigtasche aus Mais, mit Huhn oder anderem Fleisch gefüllt
Cevichein Limettensaft marinierte rohe Fischstücke mit Zwiebeln und Chili, dazu Süßkartoffeln
Lomo saltadoRindergeschnetzeltes mit Zwiebeln und Tomaten, dazu Reis und Pommes frites
Rocoto rellenomit Chilischoten gebratenes Hackfleisch mit Käse, Erdnüssen und Gemüse
Ají de gallinaleicht scharfes Hühnerfrikassee
PachamancaGericht aus Fleisch, Kartoffeln und Gemüse, das in der Erde auf bzw. zwischen heißen Steinen gegart wird
Mazamorrafruchtiger Pudding aus violettem Mais
Pie de limónZitronenkuchen
Chicha moradaErfrischungsgetränk aus violettem Mais
Inka Coladie wahrscheinlich süßeste Limo der Welt, knallgelb und koffeinhaltig
Emolienteheißer Tee, der aus unterschiedlichen Kräutern und Früchten zusammengestellt wird, z.B. aus Quinoa oder Maca
Stichworte

Andenkamele

Die Anden ohne Lamas – das wäre wie Australien ohne Kängurus. Seit mehr als 7000 Jahren nutzen Bauern Lamas (auf Spanisch llama, sprich: Jama) und Alpakas. Die Tiere liefern Fleisch und Wolle, können schwere Lasten tragen und ihr getrockneter Dung brennt wie Zunder. Lamas, Alpakas und ihre nur wild vorkommenden Verwandten, die Vicuñas und die seltenen Guanakos, gehören zur Familie der Andenkamele. Sie sind bestens angepasst an das harte Klima auf 2500 bis 5000 Metern Höhe, wo sie zu Hause sind. Wie ihre Wüstenfreunde sind auch Lamas extrem anspruchslose Tiere und können mehrere Tage ohne Wasser auskommen.

Befreier

Simón Bolívar, der Namensgeber Boliviens, kam am 24. Juli 1783 in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, zur Welt. Als Kind verlor er beide Eltern. Verwandte schickten ihn nach Europa, wo er vom liberalen Denken französischer Philosophen beeinflusst wurde. Bereits in Europa schwor er, Südamerika von der spanischen Kolonialherrschaft zu befreien. Nach seiner Rückkehr engagierte er sich im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien und befreite Venezuela im Jahr 1813. 1819 marschierte er in Bogotá ein und verkündete die Gründung der Republik Kolumbien, die fortan auch Venezuela, Panama und Ecuador umfasste. Bolívar wurde Präsident des Staatenbundes und befreite mit dem Heer des Generals Sucre auch Peru (1823) und Bolivien (1825). Im Jahr 1827 kehrte Bolívar nach Kolumbien zurück, um den dort ausgebrochenen Bürgerkrieg zu beenden. Wenige Jahre später verließen Venezuela und Peru den bolivarischen Staatenbund und zerstörten damit den Traum Bolívars von einer südamerikanischen Nation. Verbittert legte der General 1830 alle Ämter nieder und zog sich in die Kleinstadt Santa Marta in Kolumbien zurück. Dort starb er einsam und verlassen am 17. Dezember 1830.

Bunte Mischung

Nirgendwo sonst haben die Indigenen die Eroberung durch die Spanier so zahlreich überlebt wie in Peru und Bolivien. Von den 34 Mio. Peruanern sehen sich laut einer Volkszählung (2017) 60 Prozent als Mestizen, 25 Prozent als Indigene, 6 Prozent sind europäischer Herkunft, 3 Prozent Afroperuaner und 1 Prozent Asiaten. Bolivien hat den höchsten Indigenen-Anteil ganz Amerikas: Knapp 60 Prozent der 12 Mio. Menschen sind indigener Abstammung, vor allem Aymara und Quechua. Unter den Einwanderern finden sich viele Chinesen, Japaner und Deutsche. Seit der neuen Verfassung von 2009 nennt sich Bolivien einen Vielvölkerstaat mit 37 offiziellen Sprachen. In Peru kennt man noch 15 Sprachfamilien und 43 Dialekte.

Koka, die Pflanze der Götter

Nach Ansicht der meisten Menschen in Peru und Bolivien hängt ihr Wohlergehen von den Geistern ab, die die Natur beseelen. Pachamama, Mutter Natur, schenkte ihnen das Kokablatt, um den Kontakt zu diesen Geistern zu erleichtern. Deshalb kauen sie Kokablätter vor allem bei rituellen und religiösen Handlungen. Koka ist aber auch Medikament und Nahrung. Die Blätter enthalten Proteine, Kohlenhydrate, Eisen, Kalzium, Phosphor und Vitamine. Die Männer begleitet das Kokablatt bei der Arbeit, die Frauen dürfen es bei der Geburt nehmen und als Greisinnen oder Witwen. Beim Kauen werden die Blätter mit Ilipta oder Ilejía, einem Katalysator aus Kalk oder Pflanzenasche, vermengt und entfalten dadurch ihre anregende Wirkung. Als Tee getrunken hilft Koka gegen die Höhenkrankheit (soroche).

Küste, Berge und Regenwald

Von der Küste über den Andenkamm bis zum Amazonastiefland bietet Peru diverse Klimazonen. Bolivien hat weitere Extreme, z. B. die Salare (Salzseen). Die Pazifikküste Perus ist bis auf einige Flussmündungen wüstentrocken. Hier gedeiht kaum mehr als die eingeführte afrikanische Dattelpalme und die Traube fürs Nationalgetränk Pisco. Dafür ernährt der kühle Humboldtstrom mit seinem Fischreichtum Seevögel, Pinguine, Robben und Seelöwen auf der Halbinsel Paracas.

Die Anden sind der Lebensraum des Kondors und der wilden Neuweltkamele, der Guanakos und Vicuñas. Auch die gezähmten Arten Lama und Alpaka sind im Hochland zu Hause. Man sieht sie z. B. in der Puna, der Hochlandsteppe (2000–3500 m), in der das kurze, strohgelbe Ichú-Büschelgras wächst. Vereinzelt sieht man hier auch die Riesenbromelie Puya raimondii in den Himmel ragen, deren Blütenstiel bis zu 6 m hoch werden kann. An den Straßenrändern blühen manchmal Cantuta-Sträucher, deren rotweiße Blüten wie Glockenkelche herunterhängen. Sie wurden zur Nationalblume Perus erklärt.

Die Amazonasregion ist wohl das bunteste und vielfältigste, was Peru und Bolivien zu bieten haben. In den höhergelegenen Nebel- und Bergwäldern wuchern Farne und Bromelien, und im Tiefland explodiert die Natur wie im Treibhaus. Auf mehreren Etagen wächst und blüht es im tropischen Regenwald. Zu den spektakulärsten Bewohnern zählen Jaguar, Anakonda, Kaiman. Schmetterlinge umgaukeln Boote, und in der feuchtheißen Luft kreischen Papageien.

Die Kehrseite der Goldmedaille

Peru und Bolivien sind reich an Mineralien und Edelmetallen; ein Großteil der Exporteinnahmen beider Länder wird – neben der Öl- und Gasförderung – durch den Abbau von Kupfer, Zink, Silber und in Peru vor allem von Gold generiert. Aber der Abbau des glänzenden Metalls geht auf Kosten von Natur und Menschen. Goldfirmen wie die US-amerikanische Newmont Mining Corporation – weltweit größter Goldproduzent und Betreiber der Goldmine Yanacocha bei Cajamarca in Peru – fahren jedes Jahr satte Gewinne ein. Gleichzeitig klagen die Bauern, die in der Nähe der Minen in Cajamarca, Cuzco oder Puno von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft leben, über Viehsterben, Umweltverschmutzung und das Verschwinden wichtiger Wasserquellen. Die Proteste in der Bevölkerung gegen neue Minenprojekte haben in den letzten Jahren zugenommen. Dass es auch anders geht, zeigen die Goldminen-Kooperativen Cotapata in Bolivien und Sotrami in Peru. Die Kooperativen bieten seit 2011 als zwei der ersten Goldminen weltweit fair zertifiziertes Gold nach den Standards von Fairtrade International auf dem Weltmarkt an.

Boliviens Gold heißt Lithium. Das seltene Metall, von dem es in Bolivien am Salar de Uyuni die weltweit größten Vorkommen gibt, wird für die Herstellung von Akkus genutzt – in Handys, Laptops, Tablets und zunehmend in der Elektromobilität, wie Hybridoder E-Autos und E-Bikes. Hier steigt die Nachfrage seit einigen Jahren enorm. Der Abbau ist wegen des hohen Wasserverbrauchs umstritten.

Literatur

Der Inka Garcilaso de la Vega (1539– 1616), Sohn der Inkaprinzessin Chimpu Ocllo und eines spanischen Hauptmanns, hat sich mit seinen Comentarios reales („Wahrhaftige Kommentare zum Reich der Inka”) einen Namen als großer peruanischer Autor gemacht. Als größter Dichter gilt César Vallejo (1892–1938). Sein berühmtestes Werk war der von Wortneuschöpfungen strotzende Gedichtband Trilce. Mario Vargas Llosa (geb. 1936), Literaturnobelpreisträger 2010, ist ein großer Erzähler. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Tod in den Anden und Der Geschichtenerzähler.

Die "peruanische Stunde"

Wann fahren wir endlich los? Ahorita mi reina, gleich meine Königin. Wann kommst du endlich? Ya en camino, schon unterwegs. Die vielzitierte hora peruana (peruanische Stunde) bedeutet so viel wie: Du kommst an, wenn es soweit ist. Das ist selten die vorher verabredete Zeit, aber egal. In Peru und Bolivien gehen die Menschen entspannter mit der Zeit um und ertragen Wartezeiten stoischer als die meisten Europäer. Für auf Pünktlichkeit getrimmte Menschen kann das herausfordernd sein. Aber es übt in Geduld und beschert auf lange Sicht eine große Gelassenheit.

Schwing das Tanzbein!

In Peru und Bolivien wird viel und gern getanzt. Je nach Region und Beweglichkeit der Tänzer und Tänzerinnen reicht der Bogen vom Huayno der Anden über afroperuanische Rhythmen und den Nationaltanz Marinera bis zu Salsa, Merengue und Reggaeton. Das wohl berühmteste Panflöten- Folklore-Lied ist El Condor Pasa. Schon in der Inka-Zeit gab es ähnlich melancholische Balladen, die z. B. auf Hochzeiten gesungen wurden. Uralt sind auch viele der traditionellen Instrumente, die bis heute genutzt werden: die queña (Rohrflöte), die verschieden langen, mehrreihigen zampoñas (Panflöten) und die charango (Gitarre mit dem Klangkörper aus dem Panzer des Gürteltiers). Anfang des 20. Jhs. entstand die Musica Criolla, kreolische Musik, die Walzer und Polka mit Tango und Jazz vermischt. Als Countrymusik Perus ist sie bis heute beliebt. Bei afroperuanischen Jamsessions ist immer der cajón dabei, eine Art Kistentrommel, sowie Instrumente aus Eselkieferknochen, Bambus und Holz.

Schwarzes Erbe

Zwischen dem 16. und 18. Jh. brachten die spanischen Kolonialherren afrikanische Sklaven nach Südamerika, um die aufgrund von eingeschleppten Krankheiten und Misshandlungen abnehmende Arbeitskraft der indigenen Bevölkerung zu ersetzen. Viele von ihnen waren Nachkommen von Sklaven, die schon seit dem 11. Jh. während der maurischen Herrschaft nach Spanien verschleppt worden waren. Ab dem 17. Jh. verschifften Sklavenhändler dann Afrikaner direkt nach Peru. Trotz der Unabhängigkeit von Spanien (1821–24) und der Abschaffung der Sklaverei 1854 in Peru blieben die meisten von ihnen im Dienst ihrer Herren und durften – ebenso wie die meisten peruanischen Indígenas – zunächst nicht wählen.

Heute sind die ca. 200 000 Afroperuaner, die zu über 90 Prozent in der Küstenregion leben, zwar auf dem Papier gleichberechtigte Staatsbürger, aufgrund ihrer Hautfarbe aber einem mehr oder weniger offenen Rassismus ausgesetzt. Die meisten von ihnen leben in ärmlichen Verhältnissen, der Zugang zu höherer Bildung bleibt ihnen verwehrt. Nur wenige haben es, meist dank musikalischen Talents und harter Arbeit, geschafft, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen. Bekanntestes Beispiel ist die Sängerin Susana Baca, die 2002 den Grammy Latino gewann und es unter der Regierung Humalas 2011 bis zur Kulturministerin brachte.

Weihnachten

Das Weihnachtsfest ist – neben vielen regionalen und nationalen Festen – wohl eine der wichtigsten Feierlichkeiten im zumeist katholischen Peru. Am Weihnachtstag gehen alle zur Mitternachtsmesse. Viele bringen das Jesusbaby aus ihrer Krippe (nacimiento) mit und lassen es nach der Messe vom Priester weihen. Wieder zu Hause, beginnt das große Feuerwerksgeböller und -gefunkel, um Jesu Geburt zu feiern. Oft geht es lauter zu als in der Silvesternacht! Weit nach Mitternacht gibt es dann das große Festessen: Klassischerweise kommt Truthahn mit Süßkartoffelpüree und Reissalat auf den Tisch. Anschließend werden die Geschenke ausgetauscht, es wird heiße Schokolade getrunken und panetón gefuttert, ein luftiger Kuchen nach italienischem Rezept, der ein bisschen an Stollen erinnert. ¡Feliz Navidad!

Wetterkapriolen

Ein Wetterphänomen namens El Niño, das oft um die Weihnachtszeit auftritt und darum „das Kind” (= Jesuskind) genannt wird, bringt weltweit das Klima durcheinander. Stark betroffen ist Peru, das dann von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen heimgesucht wird. In Abständen von drei bis sieben Jahren erwärmt sich der Pazifik vor der Küste Perus, weil Passatwinde aus unerklärten Gründen ausbleiben. Ohne die Winde erwärmt sich das Wasser immer mehr, die zunehmende Feuchtigkeit lässt sich in den oberen Luftschichten nieder und führt zu starken Regenfällen. Doch El Niño kommt nicht alleine. Als ob sich die Natur selber wieder ins Gleichgewicht bringen möchte, schickt sie nach dem Abklingen der El-Niño-Auswirkungen ein entgegengesetztes Wetterextrem hinterher – La Niña genannt. Das bedeutet Dürre, wo es vorher geregnet hatte, und harte Winter, wo vorher mildes Winterwetter herrschte. La Niña folgte ihrem großen Bruder in den letzten 20 Jahren regelmäßig.

Bloss nicht!

Sich zu viel vornehmen

Riesige Entfernungen, extreme Höhen, lange Fußmärsche durch Altstädte, Ruinen und Regenwald: Für Peru und Bolivien brauchst du eine gute Kondition – egal ob du Pauschaltourist oder auf eigene Faust unterwegs bist. Also: Entweder sich weniger vornehmen oder mehr Zeit mitbringen!

Fotografieren ohne zu fragen

Das gilt für jeden Ort auf der Welt: Wenn du jemanden aus der Nähe fotografieren willst, frag vorher nach, ob das in Ordnung ist. Andersherum wärst du sicher auch pikiert, wenn dir jemand seine Kamera vor die Nase hält und dich ungefragt ablichtet. Wer weiß, wo die Bilder später auftauchen!

Die Geduld verlieren

Es kann der Strom ausfallen, das Flugzeug Verspätung haben, eine Straße gesperrt sein, ein orientierungsloser Taxifahrer am Steuer sitzen oder das Museum zu den offiziellen Öffnungszeiten geschlossen sein. Da hilft nur Geduld, Improvisation und eine gute Prise Humor.

Mit großen Scheinen bezahlen

Du sitzt im Bus und willst mit einem 100-Soles-Schein bezahlen? Vergiss es. Ein 100-Soles-Schein ist so etwas wie ein 200-Euro- Schein in Deutschland – eine Menge Geld und eher schwierig zu wechseln. Schau zu, dass du immer genügend Kleingeld dabei hast und wechsle die großen Scheine in der Bank oder in Supermärkten.

Getrennt bezahlen

Was in Deutschland gang und gäbe ist, bringt hier die Kellner zur schieren Verzweiflung: eine Rechnung in ihre Einzelteile zerlegen. Besser einer zahlt alles, und die anderen geben ihm ihren Anteil zurück.

Einreisebestimmungen für deutsche Staatsbürger

Der Flugverkehr in Bolivien wird gelegentlich durch kurzfristige Streichung von Flügen und erhebliche Verspätungen beeinträchtigt. Das Busnetz ist gut ausgebaut und günstig. Jedoch bergen Überlandfahrten per Bus die Gefahr schwerer Busunglücke mit Todesopfern. Daher sollten Überlandreisen per Bus nur mit bekannten Busunternehmen unternommen und Nachtfahrten vermieden werden.

Das Eisenbahnnetz, das nur einen geringen Teil des Landes abdeckt, ist für Reisen über längere Strecken nur bedingt geeignet.

Das Land ist verkehrsmäßig wenig erschlossen. Nur auf Hauptverkehrsrouten gibt es asphaltierte Landstraßen. Alle anderen Verbindungswege (Schotterpisten, Geröll- und Feldwege und Brücken) sind während der Regenzeit (November bis April) oft tagelang nicht passierbar.

Autofahrer agieren Fußgängern gegenüber häufig rücksichtslos.

Trotz gesetzlicher Vorgaben sind nur wenige Straßen, Gebäude und öffentliche Verkehrsmittel barrierefrei. Bürgersteige und Rampen sind häufig in schlechtem Zustand. Barrierefreie Verkehrsmittel in La Paz sind die Seilbahn Teleférico und der Puma-Katari-Bus.

Blockaden oder Proteste können zu längeren, kaum vorhersehbaren Wartezeiten führen. Reisende sollten für diese Fälle ausreichend Wasser und Proviant mit sich führen.

Aufgrund der besonderen Gefährdungssituation wird auch von Überlandfahrten im Pkw bei Dunkelheit abgeraten. Die Straßen sind in der Regel nicht beleuchtet und vielfach in schlechtem Zustand. Viele Verkehrsteilnehmer, oft auch Busse, fahren ohne Licht oder mit nur unzureichender Beleuchtung.

Bei der Anmietung eines Pkw für Überlandfahrten ist es - auch im Hinblick auf das Vorgehen bei Verkehrsunfällen - ratsam, einen Pkw mit Fahrer anzumieten.
Dies gilt insbesondere für Fahrten abseits der Hauptverkehrsstrecken, da sich in abgelegenen Gebieten ohne befestigte Straßen und mit nur unzulänglicher Beschilderung die Orientierung extrem schwierig gestalten kann. Auch handelsübliche Navigationssysteme und Landkarten bieten häufig keine ausreichende Sicherheit. Ohne ortskundigen Fahrer sind Gefahren (während der Regenzeit, auf dem "Salar de Uyuni") nur schwer einzuschätzen.

Eine gesetzliche Regelung schreibt Tankstellenbetreibern vor, dass mit ausländischen Kennzeichen registrierte Fahrzeuge für Benzin höhere Preise zahlen müssen als mit bolivianischen Kennzeichen registrierte Fahrzeuge. In der Praxis bedeutet dies, dass viele Tankstellenbetreiber nicht wissen, wie sie diese Preise abrechnen sollen und sich daher zum Teil weigern, Kraftstoff an ausländische Fahrzeuginhaber zu verkaufen. Generell wird Diesel nicht an Privatpersonen mit Dieselfahrzeugen unter vier Liter Hubraum verkauft. Vor allem bei Überlandfahrten, zunehmend aber auch in den Städten kommt es zu Engpässen bei der Versorgung mit Benzin und Dieselkraftstoff.

  • Planen Sie Wartezeiten aufgrund von Blockaden oder Protesten ein und führen bei Überlandfahrten einen ausreichenden Wasservorrat und Proviant mit sich.
  • Vertrauen Sie insbesondere bei länger anhaltendem Regen bzw. in der Regenzeit auf ortskundige Fahrer, die mögliche Gefahren bzw. die Vorgehensweise bei einem Unfall besser einschätzen können. Autovermietungen bieten die Möglichkeit, Pkw mit ortskundigen Fahrern anzumieten.
  • Informieren Sie sich vor Reiseantritt über Möglichkeiten, Dieselkraftstoff zu tanken und führen Sie einen vollen Extrakanister Diesel mit sich.

Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

Wanderungen und Gebirgstouren sind im ganzen Land möglich, insbesondere in den Regionen um La Paz, nahe Rurrenabaque in den bolivianischen Anden, in Los Yungas und auf dem Inca-Trail.

Verschiedene Reiseveranstalter bieten Touren in Bolivien an. Nicht alle Veranstalter sind offiziell akkreditiert und teilweise nicht einmal als Unternehmen angemeldet. Es wird dazu geraten, sich vor der Buchung zu informieren, ob der Anbieter offiziell registriert ist und ob angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Dies gilt vor allem für Abenteuertourismus. Zusätzlich kann überprüft werden, ob der Anbieter Mitglied der Vereinigung "Asociación Boliviana de Agencias de Viaje y Turismo" ist und über in erster Hilfe geschultes Personal, einwandfrei funktionierendes Material sowie, bei Reisen in großer Höhe, über Sauerstoffflaschen verfügt. Insbesondere bei Reisezielen außerhalb der großen Städte (Uyuni, Madidi, Coroico und "Todesstraße") sind keine oder kaum Rettungswagen vorhanden. In Uyuni wurde die Touristenpolizei als Anlaufstelle für Touristen, die Opfer von Verbrechen geworden sind, abgezogen. Eine eingehende Prüfung des Touranbieters und seiner Ausstattung vor Buchung wird dringend empfohlen, weitere Informationen bietet die Webseite des bolivianischen Ministeriums für Tourismus. Dort kann auch überprüft werden, ob Touranbieter über die erforderliche gewerbliche Genehmigung verfügen.

Bei Hochgebirgstouren kommt es aufgrund der extremen Höhenlage und der besonderen lokalen Bedingungen wie überwachsenem Geröll auch unter erfahrenen Bergsteigern zu teilweise schweren Unfällen. Es gibt in Bolivien jedoch keine Gebirgsrettung, Rettungsflüge sind vielerorts nicht möglich. Vor Aufbruch sollten Sie beim Veranstalter bzw. lokalen Führern Informationen über die konkreten Rettungsmöglichkeiten im Notfall einholen, im Zweifel mit Nachdruck. Restriktionen und Empfehlungen der nationalen Parkverwaltung (SENAP) zu den einzelnen Gebieten sollten unbedingt beachtet werden.

Bisweilen haben Touristen die Möglichkeit, an schamanischen Zeremonien - wie Ayahuasca zur spirituellen Reinigung - teilzunehmen. Vorsicht ist geboten, wenn dabei halluzinogene Substanzen angeboten werden. Diese sind in Bolivien nicht verboten, können aber gefährliche Gifte enthalten und insbesondere bei Interaktion mit Medikamenten zu massiver Gesundheitsgefährdung bis hin zum Tod führen. Da solche Zeremonien in der Regel fernab der Städte stattfinden, ist schnelle Hilfe meist nicht möglich. Besonders Ayahuasca oder Yage, eine Pflanze, aus der ein dimethyltryptaminhaltiges Getränk gewonnen wird, hat mehrfach zu medizinischen Notfällen geführt.

Die bolivianische Verfassung schließt eine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Neigung aus. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität wächst, trotzdem sind große Teile der Bevölkerung eher konservativ eingestellt und es kann zu Diskriminierungen aufgrund von sexueller Orientierung und Genderidentität kommen. Im Andenhochland ist dies stärker ausgeprägt als im als liberaler geltenden Santa Cruz. Eingetragene Lebenspartnerschaften sind grundsätzlich möglich, eine Heirat zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern ist jedoch ausgeschlossen.

  • Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für.

Drogendelikte wie der Erwerb, Besitz und die Ein- und Ausfuhr von Drogen aller Art werden in Bolivien streng geahndet. Es drohen langjährige Haftstrafen in bolivianischen Gefängnissen. Alkoholkonsum ist in der Öffentlichkeit verboten.

  • Kontrollieren Sie den Inhalt Ihres Gepäcks am besten mehrfach persönlich und stellen Sie sicher, keine Ihnen unbekannten Gegenstände dabei zu haben.

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden muss der Fahrer - unabhängig von der Schuldfrage - zunächst mit Untersuchungshaft rechnen.

Landeswährung ist der Boliviano (BOB). Neben dem Boliviano wird auch der USD vor allem in den größeren Städten als Zahlungsmittel akzeptiert. Mit Kredit- und Debitkarten (Girocard) kann an vielen entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten Bargeld in Landeswährung abgehoben werden. Daneben werden in den größeren Städten auch die allgemein üblichen Kreditkarten akzeptiert. Bargeld in EUR oder USD kann in Wechselstuben größerer Städte meist problemlos gewechselt werden.

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind zwar keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist aber ab dem vollendeten 12. Lebensmonat eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen. Alle Gebiete in Bolivien unterhalb von 2.300 m und damit der gesamte bolivianische Amazonas sind Gelbfieberübertragungsgebiet.
Daher wird grundsätzlich allen Reisenden dringend eine Gelbfieberimpfung empfohlen, bevor sie in diese Gebiete reisen. Die Impfung ist ab dem zehnten Tag im internationalen Reiseverkehr gültig.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender der auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut empfohlen. Bei längeren Aufenthalten in ländlichen Gebieten kann eine Typhusimpfung erwogen werden.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die .

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Dengue-Viren werden in weiten Teilen des Landes durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren, Übergewichtigen und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Oropouche-Fieber ist eine durch das gleichnamige Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die ähnlich wie Dengue-Fieber mit plötzlichen Fieberanstieg, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Gliederschmerzen und selten einer Hirnhautentzündung verläuft. Die Erkrankung wird vorwiegend nachts über Stechgnitzen sowie Stechmücken übertragen.

In einigen Regionen des Landes, insbesondere an der Grenze zu Peru und Bolivien, treten immer wieder Fälle auf, teilweise in Ausbrüchen. Eine Therapie oder Impfung existiert nicht.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Oropouche-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe auch Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

In Bolivien tritt hauptsächlich Malaria tertiana auf (Plasmodium vivax über 99%).

Ein hohes Risiko besteht im Amazonasbecken (Department Pando und nördliche Gebiete der Departments Beni und La Paz).

Ein geringes Risiko besteht über 2.500 m im restlichen Department Beni. Minimales Risiko in ländlichen Gebieten im Rest des Landes über 2.500 m. Malariafrei sind La Paz und Höhenlagen über 2.500 m. Siehe auch die aktuellen Verbreitungskarten des Ständigen Ausschusses Reisemedizin (StAR) der.

  • Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropen- oder Reisemediziner.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria). Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Schlafen Sie unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation () wird Bolivien mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen -Einteilung, auch wenn aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden.
Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

  • Beachten Sie für Ihre Reise die Empfehlungen, siehe Zika-Virus-Infektion.

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe auch Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt über Hautverletzungen durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden.

Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen. Siehe auch Leptospirose.

  • Erwägen Sie bei zu erwartender Exposition im Einzelfall nach Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin.

Diese Viren lösen eine schwere infektiöse Fiebererkrankung aus, die mit Blutungen einhergeht (hämorrhagisches Fieber). Die Übertragung erfolgt über Nagetier-Ausscheidungen (v.a. Urin von bestimmten Mäusearten) und nur in seltenen Fällen von Mensch zu Mensch. Die den Virus übertragenden Nagetiere, die durch Abholzung ihres Lebensraums beraubt sind, weichen auf der Suche nach Nahrungsmitteln zunehmend auf Wohngebiete aus. In der Reisemedizin haben Mammarenaviren eine eher untergeordnete Bedeutung.

  • Halten Sie hygienische Maßnahmen strikt ein, Früchte vor dem Verzehr gut abzuwaschen, bevor sie geschält werden.
  • Waschen Sie sich gründlich die Hände, um dem Infektionsrisiko vorzubeugen.

In den ländlichen Regionen kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.

Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen in Südamerika erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte ("garapa"). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.

In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.

  • Verzichten Sie auf den Genuss von nicht-industriell verarbeiteten Frucht- und Zuckerohrsäften, in Bolivien auch von Açaí-, Coco- oder Majo-Saft.
  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe, insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

In Lagen über 2.500 m mögliche, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe in Erscheinung tritt. Warnsymptome können Schlafstörungen, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftnot sein. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause bzw. eine Übernachtung, sollte abgestiegen werden unter eine Höhe von 2.000 m. Aufgrund der ausgeprägten Höhenlage von La Paz (Flughafen 4.070 m, Innenstadt 3.600 m) kann es nach Ankunft in den ersten Tagen zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen. Gegen die Höhenkrankheit eingesetzte Medikamente sind verschreibungspflichtig. Sie sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Nicht zu unterschätzen ist die in der Höhe extreme Intensität der Sonneneinstrahlung - besonders der ultravioletten Strahlung, der mit entsprechenden Hautschutzmaßnahmen und angemessener Kopfbedeckung Rechnung zu tragen ist, siehe Höhenkrankheit.

Die medizinische Versorgung im Lande ist auf dem Land vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Es ist damit zu rechnen, dass der Patient für die anfallenden Behandlungskosten zunächst in Vorlage treten muss.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die .

Bitte beachten Sie neben dem generellen auch den medizinischen Haftungsausschluss

Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger

Reisewarnung

Überblick

Stand - Mon, 09 Dec 2024 13:45:00 +0100
(Unverändert gültig seit: Tue, 10 Dec 2024 09:24:54 +0100)

Letzte Änderungen: Redaktionelle Änderungen

Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und  des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.

Sicherheit

Terrorismus

Innenpolitische Lage

In Bolivien kommt es immer wieder regional zu sozialen Unruhen, die schnell eskalieren und zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führen können. Die Reisemöglichkeiten werden dann zum Teil stark eingeschränkt, z.B. durch Straßenblockaden.

  • Informieren Sie sich über die lokalen Medien zur aktuellen Lage und planen Sie Ihren Aufenthalt entsprechend.
  • Folgen Sie stets den Anweisungen der lokalen Sicherheitsbehörden.
  • Meiden Sie Protestveranstaltungen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
  • Versuchen Sie nicht, Straßenblockaden eigenmächtig zu durchbrechen.
  • Nehmen Sie zusätzlich Essen, Trinken, warme Kleidung und notwendige Medikamente mit, um bei längeren Reiseverzögerungen ausreichend versorgt zu sein.  

Kriminalität

Die Sicherheitslage in Bolivien ist vergleichsweise gut; gewalttätige Übergriffe auf Touristen eher selten. Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu Straftaten (wie Trickdiebstählen oder, im Einzelfall, bewaffneten Überfällen), vor allem an von Touristen frequentierten Orten. Besondere Vorsicht gilt in El Alto und bestimmten Gegenden von La Paz, Santa Cruz und in der Region Chapare. Dies gilt auch für Los Yungas, Uyuni sowie generell bei Reisen in abgelegene Gebiete.

In Grenzgebieten Boliviens wird wegen gewaltbereiter Drogen- und Schmuggelbanden zu besonderer Vorsicht geraten. Dies gilt v.a. für das Grenzgebiet zu Brasilien.

Es ist bereits vorgekommen, dass Reisende z.B. bei der Ankunft am Busbahnhof in La Paz oder am Flughafen in El Alto von falschen Taxifahrern in entlegene Stadtteile gefahren wurden. Dort wurden sie unter Mithilfe falscher Polizisten in Uniform mit dem Vorwand, eine Antidrogenkontrolle durchführen zu wollen, ausgeraubt und unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe der Kreditkarten und der PIN-Nummer gezwungen.
Blitz- bzw. Expressentführungen mit demselben Ziel gibt es landesweit, aber insbesondere in Cochabamba, La Paz und Santa Cruz und auf den Verbindungsstrecken.

In Zusammenarbeit mit weiteren Kriminellen, die vortäuschen, z.B. südamerikanische Touristen zu sein, kontrollieren falsche Polizisten Ausweise und/oder bringen sie unter einem Vorwand an einen anderen Ort, um sie dort auszurauben. Personenkontrollen auf offener Straße oder offenen Plätzen kommen im Allgemeinen nicht vor.

Taxis auf der Straße bergen ein erhöhtes Überfallrisiko, insbesondere nachts. In der Öffentlichkeit gezeigte Bargeldsummen, Ausweispapiere, Schmuck und teure technische Geräte erregen unnötig die Aufmerksamkeit von Kriminellen. Auch werden Fahrzeuge aufgebrochen und gestohlen.

Besuchern von Bars und Diskotheken werden K.-o.-Tropfen verabreicht, um sie dann auszurauben. Auch Fälle von Vergewaltigungen während der Bewusstlosigkeit der Opfer wurden bekannt.

Drogenkriminalität ist weit verbreitet, und Reisende werden bisweilen gegen ihren Willen und in Unkenntnis als Drogenkurier missbraucht.

Bei Investitionen beispielsweise in Grundstücke, Immobilien o. Ä. ist wie bei allen größeren Investitionen stets Vorsicht geboten. Vor Vertragsabschlüssen sollte anwaltlicher Rat eingeholt werden.

  • Tragen Sie keinen teuren Schmuck und Uhren und zeigen Sie keine teuren technischen Geräte und Handys in der Öffentlichkeit.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen und Busbahnhöfen besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Lassen Sie sich von Polizisten immer den Dienstausweis zeigen.
  • Winken Sie keine Taxis auf der Straße heran, sondern bestellen Sie sog. Radio-Taxis, die am Leuchtschild auf dem Dach mit Namen und Telefonnummer der Gesellschaft zu erkennen sind, ggf. mithilfe des Hotels oder des Restaurants vor.
  • Vermeiden Sie Nachtfahrten, insbesondere wegen der erhöhten Unfallgefahr.
  • Nehmen Sie grundsätzlich keine von Fremden angebotenen offenen Getränke oder Speisen an.
  • Lassen Sie Getränke und Speisen nicht unbeaufsichtigt.
  • Halten Sie sich von Drogen fern.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
  • Halten Sie Fahrzeuge stets verschlossen, lassen Sie keine Wertsachen sichtbar zurück und parken Sie nur auf bewachten Parkplätzen.
  • Geben Sie bargeldlosen Zahlungen den Vorzug und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen oder auffälligen Schmuck mit.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Lockangeboten z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen.
  • Nehmen Sie kein Gepäck für Fremde mit und kontrollieren den Inhalt des eigenen Gepäcks.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.

Natur und Klima

Waldbrände

Die bolivianische Regierung hat wegen monatelanger Waldbrände den Katastrophenzustand ausgerufen.

Zum Ende der Trockenzeit kommt es regelmäßig zu Bränden, deren Rauchentwicklung den (Flug-)Verkehr und bei sensiblen Personen die Gesundheit beeinträchtigen kann.

Regenzeit, Überschwemmungen und Erdrutschgefahr

Das Klima reicht vom Hochgebirgsklima in den Anden über subtropisches Klima in Los Yungas bis zu tropischem Klima in Beni und der Trockenzone in Chaco.
In der Regenzeit, die normalerweise von November bis April dauert, kommt es insbesondere in gebirgigen Regionen regelmäßig zu Überflutungen und Erdrutschen. Straßen werden oft für mehrere Tage unpassierbar, Brücken sind häufig beschädigt. In den letzten Jahren forderten anhaltende Regenfälle mehrere Todesopfer.  Auch der große Salzsee von Uyuni birgt - nicht nur, aber insbesondere - in der Regenzeit erhebliche Gefahren, sich zu verfahren oder festzufahren.

Erdbeben

Die Auswirkungen von Erdbeben, die zumeist ihr Epizentrum in Chile oder Peru haben, sind gelegentlich in unterschiedlicher Intensität auch in den verschiedenen Landesteilen Boliviens zu spüren.

Reiseinfos

Infrastruktur/Verkehr

Der Flugverkehr in Bolivien wird gelegentlich durch kurzfristige Streichung von Flügen und erhebliche Verspätungen beeinträchtigt. Das Busnetz ist gut ausgebaut und günstig. Jedoch bergen Überlandfahrten per Bus die Gefahr schwerer Busunglücke mit Todesopfern. Daher sollten Überlandreisen per Bus nur mit bekannten Busunternehmen unternommen und Nachtfahrten vermieden werden.

Das Eisenbahnnetz, das nur einen geringen Teil des Landes abdeckt, ist für Reisen über längere Strecken nur bedingt geeignet.

Das Land ist verkehrsmäßig wenig erschlossen. Nur auf Hauptverkehrsrouten gibt es asphaltierte Landstraßen. Alle anderen Verbindungswege (Schotterpisten, Geröll- und Feldwege und Brücken) sind während der Regenzeit (November bis April) oft tagelang nicht passierbar.

Autofahrer agieren Fußgängern gegenüber häufig rücksichtslos.

Trotz gesetzlicher Vorgaben sind nur wenige Straßen, Gebäude und öffentliche Verkehrsmittel barrierefrei. Bürgersteige und Rampen sind häufig in schlechtem Zustand. Barrierefreie Verkehrsmittel in La Paz sind die Seilbahn Teleférico und der Puma-Katari-Bus.

Überlandfahrten per Pkw

Blockaden oder Proteste können zu längeren, kaum vorhersehbaren Wartezeiten führen. Reisende sollten für diese Fälle ausreichend Wasser und Proviant mit sich führen.

Aufgrund der besonderen Gefährdungssituation wird auch von Überlandfahrten im Pkw bei Dunkelheit abgeraten. Die Straßen sind in der Regel nicht beleuchtet und vielfach in schlechtem Zustand. Viele Verkehrsteilnehmer, oft auch Busse, fahren ohne Licht oder mit nur unzureichender Beleuchtung.

Bei der Anmietung eines Pkw für Überlandfahrten ist es – auch im Hinblick auf das Vorgehen bei Verkehrsunfällen – ratsam, einen Pkw mit Fahrer anzumieten.
Dies gilt insbesondere für Fahrten abseits der Hauptverkehrsstrecken, da sich in abgelegenen Gebieten ohne befestigte Straßen und mit nur unzulänglicher Beschilderung die Orientierung extrem schwierig gestalten kann. Auch handelsübliche Navigationssysteme und Landkarten bieten häufig keine ausreichende Sicherheit. Ohne ortskundigen Fahrer sind Gefahren (z.B. während der Regenzeit, auf dem „Salar de Uyuni" u.a.) nur schwer einzuschätzen.

Eine gesetzliche Regelung schreibt Tankstellenbetreibern vor, dass mit ausländischen Kennzeichen registrierte Fahrzeuge für Benzin höhere Preise zahlen müssen als mit bolivianischen Kennzeichen registrierte Fahrzeuge. In der Praxis bedeutet dies, dass viele Tankstellenbetreiber nicht wissen, wie sie diese Preise abrechnen sollen und sich daher zum Teil weigern, Kraftstoff an ausländische Fahrzeuginhaber zu verkaufen. Generell wird Diesel nicht an Privatpersonen mit Dieselfahrzeugen unter vier Liter Hubraum verkauft. Vor allem bei Überlandfahrten, zunehmend aber auch in den Städten kommt es zu Engpässen bei der Versorgung mit Benzin und Dieselkraftstoff.
 

  • Planen Sie Wartezeiten aufgrund von Blockaden oder Protesten ein und führen bei Überlandfahrten einen ausreichenden Wasservorrat und Proviant mit sich.
  • Vertrauen Sie insbesondere bei länger anhaltendem Regen bzw. in der Regenzeit auf ortskundige Fahrer, die mögliche Gefahren bzw. die Vorgehensweise bei einem Unfall besser einschätzen können. Autovermietungen bieten die Möglichkeit, Pkw mit ortskundigen Fahrern anzumieten.
  • Informieren Sie sich vor Reiseantritt über Möglichkeiten, Dieselkraftstoff zu tanken und führen Sie ggf. einen vollen Extrakanister Diesel mit sich.

Führerschein

Der internationale Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.

Wanderungen, Touren, Besuch von Nationalparks

Wanderungen und Gebirgstouren sind im ganzen Land möglich, insbesondere in den Regionen um La Paz, nahe Rurrenabaque in den bolivianischen Anden, in Los Yungas und auf dem Inca-Trail.

Verschiedene Reiseveranstalter bieten Touren in Bolivien an. Nicht alle Veranstalter sind offiziell akkreditiert und teilweise nicht einmal als Unternehmen angemeldet. Es wird dazu geraten, sich vor der Buchung zu informieren, ob der Anbieter offiziell registriert ist und ob angemessene Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden. Dies gilt vor allem für Abenteuertourismus. Zusätzlich kann überprüft werden, ob der Anbieter Mitglied der Vereinigung „Asociación Boliviana de Agencias de Viaje y Turismo" ist und über in erster Hilfe geschultes Personal, einwandfrei funktionierendes Material sowie, bei Reisen in großer Höhe, über Sauerstoffflaschen verfügt. Insbesondere bei Reisezielen außerhalb der großen Städte (Uyuni, Madidi, Coroico und „Todesstraße") sind keine oder kaum Rettungswagen vorhanden. In Uyuni wurde die Touristenpolizei als Anlaufstelle für Touristen, die Opfer von Verbrechen geworden sind, abgezogen. Eine eingehende Prüfung des Touranbieters und seiner Ausstattung vor Buchung wird dringend empfohlen, weitere Informationen bietet die Webseite des bolivianischen Ministeriums für Tourismus. Dort kann auch überprüft werden, ob Touranbieter über die erforderliche gewerbliche Genehmigung verfügen.

Bei Hochgebirgstouren kommt es aufgrund der extremen Höhenlage und der besonderen lokalen Bedingungen wie z.B. überwachsenem Geröll auch unter erfahrenen Bergsteigern zu teilweise schweren Unfällen. Es gibt in Bolivien jedoch keine Gebirgsrettung, Rettungsflüge sind vielerorts nicht möglich. Vor Aufbruch sollten Sie beim Veranstalter bzw. lokalen Führern Informationen über die konkreten Rettungsmöglichkeiten im Notfall einholen, im Zweifel mit Nachdruck. Restriktionen und Empfehlungen der nationalen Parkverwaltung (SENAP) zu den einzelnen Gebieten sollten unbedingt beachtet werden.

Besondere Verhaltenshinweise/Spirituelle Zeremonien

Bisweilen haben Touristen die Möglichkeit, an schamanischen Zeremonien - wie z.B. Ayahuasca zur spirituellen Reinigung - teilzunehmen. Vorsicht ist geboten, wenn dabei halluzinogene Substanzen angeboten werden. Diese sind in Bolivien nicht verboten, können aber gefährliche Gifte enthalten und insbesondere bei Interaktion mit Medikamenten zu massiver Gesundheitsgefährdung bis hin zum Tod führen. Da solche Zeremonien in der Regel fernab der Städte stattfinden, ist schnelle Hilfe meist nicht möglich. Besonders Ayahuasca oder Yage, eine Pflanze, aus der ein dimethyltryptaminhaltiges Getränk gewonnen wird, hat mehrfach zu medizinischen Notfällen geführt.

LGBTIQ

Die bolivianische Verfassung schließt eine Diskriminierung aufgrund der sexuellen Neigung aus. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität wächst, trotzdem sind große Teile der Bevölkerung eher konservativ eingestellt und es kann zu Diskriminierungen aufgrund von sexueller Orientierung und Genderidentität kommen. Im Andenhochland ist dies stärker ausgeprägt als im als liberaler geltenden Santa Cruz. Eingetragene Lebenspartnerschaften sind grundsätzlich möglich, eine Heirat zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern ist jedoch ausgeschlossen.

Rechtliche Besonderheiten

Drogendelikte wie der Erwerb, Besitz und die Ein- und Ausfuhr von Drogen aller Art werden in Bolivien streng geahndet. Es drohen langjährige Haftstrafen in bolivianischen Gefängnissen. Alkoholkonsum ist in der Öffentlichkeit verboten.

  • Kontrollieren Sie den Inhalt Ihres Gepäcks am besten mehrfach persönlich und stellen Sie sicher, keine Ihnen unbekannten Gegenstände dabei zu haben.

Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden muss der Fahrer – unabhängig von der Schuldfrage – zunächst mit Untersuchungshaft rechnen.

Geld/Kreditkarten

Landeswährung ist der Boliviano (BOB). Neben dem Boliviano wird auch der USD vor allem in den größeren Städten als Zahlungsmittel akzeptiert. Mit Kredit- und Debitkarten (Girocard) kann an vielen entsprechend gekennzeichneten Geldautomaten Bargeld in Landeswährung abgehoben werden. Daneben werden in den größeren Städten auch die allgemein üblichen Kreditkarten akzeptiert. Bargeld in EUR oder USD kann in Wechselstuben größerer Städte meist problemlos gewechselt werden.

Einreise und Zoll

Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.

Mögliche Einreisebeschränkungen

Ausländer, die nicht über einen gültigen Aufenthaltstitel für Bolivien verfügen, müssen bei Einreise einen Krankenversicherungsschutz vorlegen.

Reisedokumente

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:

  • Reisepass: Ja
  • Vorläufiger Reisepass: Ja
  • Personalausweis: Nein
  • Vorläufiger Personalausweis: Nein
  • Kinderreisepass: Ja

Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit: 
Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.

Die Anforderungen einzelner Fluggesellschaften an die von ihren Passagieren mitzuführenden Dokumente weichen zum Teil von den staatlichen Regelungen ab.

Auf bolivianischen Flughäfen gibt es strenge Kontrollen durch die Drogenpolizei FELCN. Dies gilt insbesondere für den internationalen Flughafen Viru Viru in Santa Cruz de la Sierra, über den der größte Teil der internationalen Flüge abgewickelt wird.

  • Kontrollieren Sie den Inhalt Ihres Gepäcks am besten mehrfach persönlich und stellen Sie sicher, keine Ihnen unbekannten Gegenstände dabei zu haben.

Visum

Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise und einen touristischen Aufenthalt bis zu 90 Tagen pro Kalenderjahr kein Visum. Mehrfache Ein- und Ausreisen sind gestattet. Doppel- oder Mehrstaater, die nicht auch die bolivianische Staatsangehörigkeit innehaben, sollten darauf achten, mit dem Pass nach Bolivien einzureisen, in dem auch die Ausreise aus dem Land des Voraufenthalts vermerkt ist.

Bei Ankunft an den internationalen Flughäfen in La Paz, Santa Cruz und Cochabamba wird in der Regel ein Einreisestempel mit dem Einreisedatum im Pass eingetragen, jedoch oft kein Gültigkeitsdatum.

Deutschen Touristen wird eine Aufenthaltserlaubnis für 90 Tage erteilt.

Bei Einreise auf dem Landweg muss durch die Grenzkontrolle unbedingt ein Einreisestempel im Pass erteilt werden, um legal einzureisen. Es kommt beispielsweise vor, dass Grenzposten nicht besetzt sind oder bei Einreise im Nachtbus die Grenzkontrollen bisweilen durchfahren werden. Dies führt beim Versuch der Wiederausreise zu Problemen, da die Person dann nicht registriert ist und Strafzahlungen für den illegalen Aufenthalt fällig werden. Bei Einreise ohne Einreisestempel sollte umgehend die Migrationsbehörde aufgesucht werden, um den erforderlichen Stempel nachzutragen, obwohl auch hier die genannten Strafzahlungen fällig werden. Daher sollte auf dem Einreisestempel am Grenzübergang bestanden werden.

Am Grenzübergang Villazón/La Quiaca zu Argentinien gilt die Sonderregelung, dass der argentinische Ausreisestempel gleichzeitig als Einreisenachweis für Bolivien bzw. der argentinische Einreisestempel gleichzeitig als Ausreisenachweis für Bolivien gilt.

Für alle anderen Reisezwecke (z.B. Praktikum, Arbeitsaufnahme, Studium etc.) muss vorher bei den bolivianischen Botschaften im Ausland ein entsprechendes Visum (visa de objeto determinado) beantragt werden.

  • Bestehen Sie auf dem Einreisestempel am Grenzübergang, um etwaige Strafzahlungen zu vermeiden.

Minderjährige

Um Probleme bei der Wiederausreise zu vermeiden, wird alleinreisenden Minderjährigen empfohlen, Vollmachten der gesetzlichen Vertreter bei sich tragen. Auch bei einer Reise mit nur einem sorgeberechtigten Elternteil ist angeraten, die Vollmacht des mitsorgeberechtigten Elternteils mit sich zu führen. Diese Vollmacht sollte ins Spanische übersetzt sein.

Bei Aufenthalten über 90 Tagen müssen alleinreisende Minderjährige zusätzlich zur o.g. Vollmacht bei der Wiederausreise eine Genehmigung des örtlichen bolivianischen Jugendgerichts vorlegen. Die Beantragung dieser Genehmigung erfolgt durch den Minderjährigen, gemeinsam mit zwei Zeugen, unter Beibringung der Geburtsurkunde im Original mit Apostille.

Doppelstaater

Deutsch-bolivianische Doppelstaater müssen mit einem bolivianischen Reisepass ein- und ausreisen.

Ehemalige bolivianische Staatsangehörige, die die bolivianische Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung verloren haben, erwerben die bolivianische Staatsangehörigkeit automatisch wieder, wenn sie bolivianisches Staatsgebiet betreten.

Einfuhrbestimmungen

Die Ein- und Ausfuhr von Devisen (in bar) bis 10.000 USD ist ohne Genehmigung möglich, höhere Beträge (bis 20.000 USD) müssen bei Ankunft deklariert werden. Für Beträge zwischen 20.000 und 500.000 USD oder dem entsprechenden Gegenwert in einer anderen Währung ist die vorherige Genehmigung der bolivianischen Zentralbank erforderlich. Weitere Informationen hierzu erteilt die Banco Central de Bolivia

Die (versuchte) Einfuhr von Mate de Coca (Coca-Tee) bei Rückreise nach Deutschland stellt einen Verstoß gegen das deutsche Betäubungsmittelgesetz dar, auch wenn der Erwerb, Besitz, Konsum und die Ausfuhr nach bolivianischen Bestimmungen legal sind.

Für die Einfuhr von Medikamenten gelten teilweise von der Europäischen Union abweichende Regelungen. So können auch mitgeführte, dort rezeptfrei erhältliche Medikamente nicht für die Einfuhr zugelassen sein. Führen Sie daher bei der Mitnahme von benötigten Medikamenten stets ein ärztliches Rezept bzw. eine übersetzte ärztliche Verordnung mit.

Einreise mit dem Fahrzeug

Die Ein- und Ausfuhr von Kraftfahrzeugen ist streng reglementiert. Bei Ein- und Ausreise ist das sog. SIVETUR-Formular vorzulegen. Bei Einfuhr eines privaten Fahrzeugs (z.B. Wohnmobil) wird festgelegt, wie lang dieses im Land verbleiben darf. Fristverlängerungen sind – selbst wenn das Fahrzeug wegen eines Schadens zeitweise nicht mehr fahrtüchtig ist – nicht ohne Weiteres möglich. Bei der Überschreitung der Frist muss mit der endgültigen Beschlagnahmung des Fahrzeugs gerechnet werden.

Tiere

Für die Einfuhr von Haustieren müssen ein tierärztliches Gesundheitszeugnis sowie dessen Übersetzung und der Nachweis einer Tollwutimpfung vorliegen.

Gesundheit

Impfschutz

Für die direkte Einreise aus Deutschland sind zwar keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet ist aber ab dem vollendeten 12. Lebensmonat eine Gelbfieberimpfung nachzuweisen. Alle Gebiete in Bolivien unterhalb von 2.300 m und damit u.a. der gesamte bolivianische Amazonas sind Gelbfieberübertragungsgebiet.
Daher wird grundsätzlich allen Reisenden dringend eine Gelbfieberimpfung empfohlen, bevor sie in diese Gebiete reisen. Die Impfung ist ab dem zehnten Tag im internationalen Reiseverkehr gültig.

  • Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender der STIKO auf dem aktuellen Stand befinden.
  • Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut empfohlen. Bei längeren Aufenthalten in ländlichen Gebieten kann eine Typhusimpfung erwogen werden.
  • Beachten Sie die Anwendungshinweise und Hilfen für die Indikationsstellung in den Reise-Impfempfehlungen.
  • Aktuelle, detaillierte Reiseimpfempfehlungen für Fachkreise bietet die DTG.

Chikungunya-Fieber

Chikungunya-Viren werden von tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch hohes Fieber und unter Umständen länger anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen. Die Beschwerden können oft nicht eindeutig von anderen durch Mücken übertragenen Erkrankungen unterschieden werden. Chikungunya-Fieber heilt nicht immer folgenlos aus, selten kommt es zu lang anhaltenden rheuma-ähnlichen Beschwerden. Es existiert weder eine Impfung bzw. Chemoprophylaxe noch eine spezifische Therapie, siehe auch Chikungunya-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Chikungunya-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Dengue-Fieber

Dengue-Viren werden in weiten Teilen des Landes durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher. In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern, Älteren, Übergewichtigen und Menschen mit Vorerkrankungen schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Insgesamt sind Komplikationen bei Reisenden jedoch selten. Eine Chemoprophylaxe und eine spezifische Therapie existieren nicht. Eine Impfung ist verfügbar, siehe Dengue-Fieber.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung von Dengue-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere tagsüber konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Lassen Sie sich bezüglich einer Impfung von Tropen- und/oder Reisemedizinern beraten.

Oropouche-Fieber

Oropouche-Fieber ist eine durch das gleichnamige Virus ausgelöste Infektionskrankheit, die ähnlich wie Dengue-Fieber mit plötzlichen Fieberanstieg, starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Gelenk- und Gliederschmerzen und selten einer Hirnhautentzündung verläuft. Die Erkrankung wird vorwiegend nachts über Stechgnitzen sowie Stechmücken übertragen.

In einigen Regionen des Landes, insbesondere an der Grenze zu Peru und Bolivien, treten immer wieder Fälle auf, teilweise in Ausbrüchen. Eine Therapie oder Impfung existiert nicht.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Oropouche-Fieber im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen. Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Malaria

Malaria wird durch dämmerungs- und nachtaktive Anopheles-Mücken übertragen. Unbehandelt verläuft insbesondere die gefährliche Malaria tropica bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Die Erkrankung kann noch Wochen bis Monate nach Aufenthalt im Risikogebiet ausbrechen, siehe auch Malaria.

  • Stellen Sie sich beim Auftreten von Fieber während oder auch noch Monate nach einer entsprechenden Reise schnellstmöglich beim Arzt vor und weisen Sie auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hin.

In Bolivien tritt hauptsächlich Malaria tertiana auf (Plasmodium vivax über 99%).

Ein hohes Risiko besteht im Amazonasbecken (Department Pando und nördliche Gebiete der Departments Beni und La Paz).

Ein geringes Risiko besteht über 2.500 m im restlichen Department Beni. Minimales Risiko in ländlichen Gebieten im Rest des Landes über 2.500 m. Malariafrei sind La Paz und Höhenlagen über 2.500 m. Siehe auch die aktuellen Verbreitungskarten des Ständigen Ausschusses Reisemedizin (StAR) der DTG.

  • Die Notwendigkeit einer Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) hängt von Ihrem Reiseprofil ab. Besprechen Sie die Auswahl der Medikamente und deren persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten vor der Einnahme mit einem Tropen- oder Reisemediziner.

Schützen Sie sich zur Vermeidung von Malaria im Rahmen einer Expositionsprophylaxe konsequent vor Insektenstichen. Speziell sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Tragen Sie körperbedeckende, helle Kleidung (lange Hosen, lange Hemden).
  • Applizieren Sie wiederholt Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen, tagsüber (Dengue) sowie in den Abendstunden und nachts (Malaria). Mückenschutzmittel sollten aus Deutschland mitgebracht werden.
  • Schlafen Sie ggf. unter einem imprägnierten Moskitonetz.

Zika-Virus-Infektion

Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Bolivien mit einer möglichen Übertragbarkeit von Zika-Viren klassifiziert, d.h. Kategorie 1 bzw. 2 der aktuellen WHO-Einteilung, auch wenn u.U. aktuell keine neuen Erkrankungsfälle dokumentiert werden.
Das Übertragungsrisiko kann dabei sowohl regional als auch saisonal erheblich variieren.

Die vorrangig durch tagaktive Aedes-Mücken übertragene Infektion mit Zika-Viren kann in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Kind führen sowie neurologische Komplikationen beim Erwachsenen hervorrufen.

HIV/AIDS

Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) und Bluttransfusionen besteht grundsätzlich ein hohes HIV-Übertragungsrisiko.

  • Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.

Durchfallerkrankungen

Bei Durchfallerkrankungen handelt es sich um häufige Reiseerkrankungen, siehe auch Durchfallerkrankungen. Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und auch Cholera (s.u.) jedoch vermeiden. Zum Schutz Ihrer Gesundheit beachten Sie daher folgende grundlegende Hinweise:

  • Trinken Sie ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs, nie Leitungswasser.
  • Benutzen Sie unterwegs auch zum Geschirrspülen und Zähneputzen möglichst Trinkwasser.
  • Falls kein Flaschenwasser zur Verfügung steht, verwenden Sie gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser.
  • Kochen oder schälen Sie Nahrungsmitteln selbst.
  • Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern.
  • Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände, stets jedoch vor der Essenszubereitung und vor dem Essen.
  • Wenn möglich, desinfizieren Sie Ihre Hände mit Flüssigdesinfektionsmittel.

Leptospirose

Ganzjährig kann die Leptospirose vereinzelt über Hautverletzungen durch mit Nagetierausscheidungen kontaminiertes Wasser übertragen werden.

Diese bakterielle Infektion verläuft meist wie ein milder grippaler Infekt, kann in seltenen Fällen jedoch auch zu schwerwiegender Beteiligung der Leber und Nieren führen. Siehe auch Leptospirose.

  • Erwägen Sie bei zu erwartender Exposition im Einzelfall nach Risikoabwägung durch einen Reise- bzw. Tropenmediziner eine medikamentöse Prophylaxe mit Doxycyclin.

Mammarenaviren (Machupo-Virus/Chapare-Virus)

Diese Viren lösen eine schwere infektiöse Fiebererkrankung aus, die mit Blutungen einhergeht (hämorrhagisches Fieber). Die Übertragung erfolgt über Nagetier-Ausscheidungen (v.a. Urin von bestimmten Mäusearten) und nur in seltenen Fällen von Mensch zu Mensch. Die den Virus übertragenden Nagetiere, die durch Abholzung ihres Lebensraums beraubt sind, weichen auf der Suche nach Nahrungsmitteln zunehmend auf Wohngebiete aus.  In der Reisemedizin haben Mammarenaviren eine eher untergeordnete Bedeutung.

  • Halten Sie hygienische Maßnahmen strikt ein, z.B. Früchte vor dem Verzehr gut abzuwaschen, bevor sie geschält werden.
  • Waschen Sie sich gründlich die Hände, um dem Infektionsrisiko vorzubeugen.

Leishmaniasis

In den ländlichen Regionen kommt sowohl die Haut-/Schleimhaut-Leishmaniasis als auch die Organ-Leishmaniasis vor. Überträger der Parasiten sind dämmerungs- und nachtaktive kleine Sandmücken, die sich bevorzugt in feuchten und schattigen Habitaten aufhalten. Bei schlecht-heilenden Insektenstichen oder z.B. anhaltendem unklaren Fieber sollten beide Erkrankungen ausgeschlossen werden.

  • Schützen Sie sich zur Vermeidung der Leishmaniasen im Rahmen einer Expositionsprophylaxe insbesondere abends und nachts konsequent vor Mückenstichen.

Chagas-Krankheit (südamerikanische Trypanosomiasis, „Mal de Chagas")

Die Übertragung erfolgt normalerweise durch Raubwanzen, deren infizierter Kot in die Bisswunde gelangt. In den ländlichen Regionen kann es in sehr einfachen Unterkünften bei fehlenden Schutzmaßnahmen zu Infektionen mit der Chagas-Krankheit kommen.

Bei den letzten aktuellen Ausbrüchen in Südamerika erfolgte die Übertragung durch die orale Aufnahme der Parasiten über verunreinigte Frucht- bzw. Zuckerrohrsäfte („garapa"). Dieser Übertragungsweg scheint sich zu häufen und soll inzwischen für die meisten Fälle in den Endemiegebieten verantwortlich sein.

In der akuten Erkrankungsphase treten grippeähnliche Symptome und bei Übertragung durch den infizierten Kot in bis zu 50% eine Schwellung des Augenlides auf. Jahre nach der Infektion kann es zu gravierenden Organveränderungen mit Todesfällen kommen.

  • Verzichten Sie auf den Genuss von nicht-industriell verarbeiteten Frucht- und Zuckerohrsäften, z.B. in Bolivien auch von Açaí-, Coco- oder Majo-Saft.
  • Schützen Sie sich durch eine Expositionsprophylaxe, insbesondere durch korrekt angebrachte Bettnetze vor nächtlichen Raubwanzenbissen in einfachen Unterkünften auf dem Land.

Höhenkrankheit (Soroche)

In Lagen über 2.500 m mögliche, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe in Erscheinung tritt. Warnsymptome können Schlafstörungen, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftnot sein. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause bzw. eine Übernachtung, sollte abgestiegen werden unter eine Höhe von 2.000 m. Aufgrund der ausgeprägten Höhenlage von La Paz (Flughafen 4.070 m, Innenstadt 3.600 m) kann es nach Ankunft in den ersten Tagen zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen. Gegen die Höhenkrankheit eingesetzte Medikamente sind verschreibungspflichtig. Sie sollten aus Deutschland mitgebracht werden.

Nicht zu unterschätzen ist die in der Höhe extreme Intensität der Sonneneinstrahlung - besonders der ultravioletten Strahlung, der mit entsprechenden Hautschutzmaßnahmen und angemessener Kopfbedeckung Rechnung zu tragen ist, siehe Höhenkrankheit.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist auf dem Land vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Es ist damit zu rechnen, dass der Patient für die anfallenden Behandlungskosten zunächst in Vorlage treten muss.

  • Schließen Sie für die Dauer des Auslandsaufenthaltes eine Auslandsreise-Kranken- und Rückholversicherung ab.
  • Nehmen Sie eine individuelle Reiseapotheke mit und schützen Sie diese unterwegs gegen hohe Temperaturen.
  • Lassen Sie sich vor einer Reise durch reisemedizinische Beratungsstellen, Tropen- oder Reisemediziner persönlich beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende Ärzte finden Sie z. B. über die DTG.

Bitte beachten Sie neben dem generellen auch den medizinischen Haftungsausschluss

Länderinfos zu Ihrem Reiseland

Hier finden Sie Adressen zuständiger diplomatischer Vertretungen und Informationen zur Politik und zu den bilateralen Beziehungen mit Deutschland.

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Weitere Hinweise für Ihre Reise

Weitere wichtige Hinweise für Ihre Reise

Gesundheitsvorsorge

Übersicht

Die medizinische Versorgung im Lande ist auf dem Land vielfach technisch, apparativ und/ oder hygienisch problematisch. Für Notfälle steht eine amerikanische Klinik in La Paz zur Verfügung. Zumutbare Krankenhäuser befinden sich ausschließlich in privater Hand, die oft sehr hohe Kosten berechnen.

Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rücktransport wird daher dringend empfohlen.

Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.

Impfungen

Titel Besondere Vorsichtsmaßnahmen Gesundheitszeugnis erforderlich
Essen & Trinken 5 -
Malaria 4 -
Typhus & Polio 3 -
Cholera 2 -
Gelbfieber 1 -

Anmerkungen Impfungen

[1] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die älter als 12 Monate sind und die innerhalb von 6 Tagen nach einem Aufenthalt in einem WHO-Gelfieber-Endemiegebiet einreisen wollen, die Gelbfieber-Endemiegebiete in Bolivien besuchen wollen und die in ein WHO-Gelbfieber-Endemieland ausreisen wollen. Die Impfung gegen Gelbfieber ist ab dem 10. Tag nach der Impfung wirksam und damit gültig. Die Gelbfieber-Endemiegebiete von Bolivien liegen unterhalb von 2.300 m, dazu gehört das bolivianische Amazonaseinzugsgebiet. 

[2] Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch, v.a. die Departmentos Beni, Chuquisaca, Cochabamba, El Alto, La Paz, Oruro, Potosi, Riberalta, Santa Cruz, Tarija und Tupiza sind betroffen. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen. Um sich zu schützen sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Eine Impfung ist nur in seltenen Fällen zu empfehlen.

[3] Typhus kommt vor, Poliomyelitis nicht. Eine Typhusimpfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.

[4] Malariaschutz ist ganzjährig erforderlich für alle Regionen unter 2500 m. Ein Risiko besteht im Norden an der Grenze zu Brasilien, in den Departements Pando und Beni, insbesondere im Gebiet von Guayaramerin, Riberalta und Puerto Rico sowie in den tieferen Lagen von Tarija, Cochabamba und La Paz. Ein mittleres Risiko besteht in den übrigen ländlichen Gebieten unterhalb von 2500m. Ein geringes oder kein Risiko besteht in den Städten sowie im Oruro-Departement, den Provinzen Ingavi, Los Andes, Omasuyos und Pacajes (La Paz Departement) und im Potosi Departement.

Vorherrschend ist die weniger gefährliche Form Plasmodium vivax (Malaria tertiana). Die gefährlichere Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) kommt in den Departamentos Pando und Beni, insbesondere in Guayaramerín, Riberalta und Puerto Rico vor. Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethaminresistenz von Plasmodium falciparum wurden gemeldet. Einen ausreichenden Schutz bietet langärmelige Kleidung, Mosquitonetze und Insektenschutzmittel. Bei Gebieten mit mittlerem und hohem Malariarisiko (unter 2500 m) empfiehlt sich eine Notfallmedikation.

[5] Wegen der Gefahr möglicher Infektionen ist auf eine sorgfältige Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.

Unpasteurisierte Milch sollte abgekocht werden. Trocken- und Dosenmilch nur mit keimfreiem Wasser anrühren. Milchprodukte aus ungekochter Milch sollten nicht konsumiert werden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr und Kauf von Lebensmitteln aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird gewarnt

Gesundheitszeugnis

Für Langzeitaufenthalte wird ein HIV-Test in spanischer Sprache verlangt. Einzelheiten von den konsularischen Vertretungen (s. Kontaktadressen).

Andere Risiken

Chagas-Erkrankungen werden durch Raubwanzen, die vor allem in der südlichen Hälfte und im Zentrum des Landes vorkommen, herbeigeführt. Reisenden, die in einfachen Hütten und im Freien übernachten, empfiehlt sich ein Insektenschutz mit Moskitonetzen.

Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz. 

Durch hetero- und homosexuelle Kontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht grundsätzlich das Risiko einer HIV-Infektion.

Die UV-Strahlung in Bolivien ist wegen der extremen Höhenlage sehr stark und kann zu Hautschäden führen. Sonnenschutz durch hautbedeckende Kleidung und Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ist daher unbedingt erforderlich.

Herzkranke sollten sich wegen der extremen Höhenlage von La Paz Zeit für die Akklimatisation nehmen.

Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.

Die durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt landesweit vor. Schutz bieten hautbedeckende Kleidung, Mückennetze und insektenabweisende Mittel.

Pest-Fälle wurden von der südichen Hälfte von La Paz (Provinzen: Franz Tamayo, Sud Yungas, Valle Grande) gemeldet. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.

Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Das Zika-Virus wird durch Stechmücken auf den Menschen übertragen. Zu den Symptomen gehören u.a. Fieber, Gelenkschmerzen und eine Bindehautentzündung. Häufig bleibt die Infektion unbemerkt oder verläuft nur mit milden Symptomen. Bisher dokumentierte, vereinzelte Todesfälle standen überwiegend mit anderen Vorerkrankungen in Zusammenhang. Das Auswärtige Amt rät Schwangeren von nicht zwingend notwendigen Reisen in Gebiete mit aktuellen Zika-Ausbrüchen ab, weil das Virus im Verdacht steht, bei Ungeborenen Mikrozephalie zu verursachen.
Es existiert weder eine Impfung noch eine medikamentöse Prophylaxe. Eine konsequente Einhaltung persönlicher Mückenschutzmaßnahmen wird empfohlen.

Pass- und Visabestimmungen

Notwendige Einreisedokumente

Titel Pass erforderlich Visum erforderlich Rückflugticket erforderlich
Türkei Ja Nein Ja
Andere EU-Länder Ja Nein/1 Ja
Schweiz Ja Nein Ja
Österreich Ja Nein Ja
Deutschland Ja Nein Ja

Reisepassinformationen

Ein Reisepass ist allgemein erforderlich, er muss bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein. In Bolivien besteht Ausweispflicht. 

Anmerkung zum Reisepass

Da sich die Visabestimmungen kurzfristig ändern können, ist es ratsam, sich vor Antritt der Reise bei den zuständigen konsularischen Vertretungen nach den aktuellen Bestimmungen zu erkundigen.

Visainformationen

Ein Visum ist allgemein erforderlich. Ausgenommen sind u.a. Staatsbürger der folgenden, in der obigen Tabelle genannten Länder für einen touristischen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen pro Kalenderjahr (mehrfache Ein- und Ausreisen sind gestattet):

EU-Länder, Schweiz und Türkei ([1] Ausnahmen: Visumpflicht besteht für Staatsbürger von Bulgarien, Malta, Rumänien und Zypern). Achtung: Bei der Einreise bekommen die genannten visumbefreiten Staatsangehörigen zunächst eine Aufenthaltserlaubnis von 30 Tagen, die bei der Migrationsbehörde zweimal kostenlos um je weitere 30 Tage verlängert werden kann. 

Einreise mit Kindern

Deutsche: Elektronischer Reisepass für Personen unter 24 Jahren oder noch gültiger maschinenlesbarer Kinderreisepass (dieser wird seit dem 1.1.2024 nicht mehr ausgestellt; bereits vorhandene Kinderreisepässe können bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit entsprechend der Einreisebestimmungen der einzelnen Länder genutzt werden).

Österreicher: Eigener Reisepass.

Schweizer: Eigener Reisepass.

Türken: Eigener Reisepass.

Anmerkung: Für die Kinder gelten jeweils die gleichen Visumbestimmungen wie für ihre Eltern.
Hinweis: Minderjährige, die allein oder mit nur einem sorgeberechtigten Elternteil reisen, müssen Vollmachten der gesetzlichen Vertreter bei sich tragen. Diese müssen von einer diplomatischen Vertretung Boliviens notariell beglaubigt werden, mit beeidigter Übersetzung ins Spanische. Bei Aufenthalten über 90 Tagen wird für die Ausreise von unbegleiteten Minderjährigen eine Genehmigung eines bolivianischen Jugendgerichts verlangt. Diese Genehmigung muss der Minderjährige unter Beisein von zwei Zeugen beantragen und die originale Geburtsurkunde mit Apostille vorlegen. Weitere Informationen erteilen die konsularischen Vertretungen.

Einreise mit Haustieren

Für Vögel, Katzen und Hunde wird ein Gesundheitszeugnis aus dem Herkunftsland benötigt, das bescheinigt, dass das Tier frei von Krankheiten ist. Für Katzen und Hunde ist des Weiteren ein Tollwut-Impfzertifikat erforderlich. Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme mit der zuständigen konsularischen Vertretung ist in jedem Fall ratsam.

Bearbeitungsdauer

Je nach Staatsangehörigkeit verschieden, i.d.R. ca. 2 Wochen.

Gültigkeit

Touristenvisum: ab Einreisetag 30 Tage,
Visum für einen bestimmten Zweck (z.B. Geschäftsreise): ab Einreisetag 30 Tage (Verlängerungsmöglichkeit bis zu 90 Tagen vor Ort).
Studentenvisum: 60 Tage (Verlängerungsmöglichkeit bis zu 90 Tagen vor Ort).

Transit

Ansonsten visumpflichtige Reisende, die innerhalb von 24 Stunden weiterreisen, gültige Dokumente für die Weiterreise besitzen und den Transitraum nicht verlassen, benötigen kein Transitvisum. Staatsangehörige von China benötigen jedoch in jedem Fall ein Transitvisum.

Visaarten und Kosten

U.a. Touristenvisum, Visum für einen bestimmten Zweck ("visa de objeto determinado": Geschäftsreise oder Arbeitsverhältnis mit Arbeitsvertrag, Praktikum, unbezahlte freiwillige Arbeit, Eheschließung, vorübergehende Verlegung des Wohnsitzes oder Einwanderung, Filmproduktion für kommerzielle Zwecke), Studentenvisum, Transitvisum.

Kosten

Falls ein Visum erforderlich ist, sind die Visagebühren je nach Nationalität verschieden und vom aktuellen Wechselkurs abhängig. Staatsbürger mancher Länder erhalten das Touristen-Visum kostenlos. Auskünfte erteilen die zuständigen konsularischen Vertretungen.

Antrag erforderlich

Touristenvisum:
(a) Anschreiben an die Konsularabteilung der Botschaft oder eines der Honorarkonsulate unter Angabe mit der Anschrift und Telefonnummer des Antragstellers (www.bolivia.de/fileadmin/Dokumente/Carta-de-solicitud.pdf).
(b) 2 Antragsformulare und Kopie (portalmre.rree.gob.bo/formvisas/).
(c) 2 aktuelle Passfotos (3,5 x 4 cm) in Farbe.
(d) Reisepass, der bei der Einreise noch mindestens 6 Monaten gültig ist.
(e) Nachweis des Hin- und Rückflugtickets oder Nachweis der Reiseroute.
(f) Nachweis ausreichender Geldmittel.
(g) Ggf. Reiseerlaubnis für Minderjährige, die allein bzw. mit nur einem Elternteil nach Bolivien reisen.
(h) Nachweis einer Gelbfieberimpfung (ausgenommen sind Kleinkinder und Personen über 65 Jahre).

(i) Polizeiliches Führungszeugnis, das nicht älter als 1 Monat ist.

Geschäftsvisum

(a)-(i)

(j) Handelsregisterauszug der einladenden Firma (alle Nationalitäten außer Deutsche).

U. U. sind weitere Unterlagen notwendig, die bei der zuständigen konsularischen Vertretung erfragt werden können. Bei postalischer Antragstellung sollte ein frankierter Einschreiben-Rückumschlag beigelegt sein. Diese Angaben können sich kurzfristig ändern.

Geld

Geldwechsel

Fremdwährungen können in den größeren Städten in Banken, in Casas de Cambio (Wechselstuben) und auch in Hotels getauscht werden. Am einfachsten lassen sich US-Dollar in kleineren Stückelungen wechseln. US Dollar werden auch weitgehend als Zahlungsmittel akzeptiert.

Währung

1 Boliviano = 100 Centavos. Währungskürzel: Bs, BOB (ISO-Code). Der Boliviano ist an den US-Dollar gebunden. Banknoten sind im Wert von 200, 100, 50, 20 und 10 Bs im Umlauf; Münzen in den Nennwerten 5, 2 und 1 Bs sowie 50, 20 und 10 Centavos. Auch der US-Dollar wird weitverbreitet als Zahlungsmittel akzeptiert.

Devisenbestimmungen

Keine Beschränkungen bei der Ein- und Ausfuhr der Landeswährung und von Fremdwährungen. Beträge ab 10.000 bis 20.000 US$ (oder Gegenwert in anderen Fremdwährungen) sind deklarationspflichtig, ab einem Gegenwert von mehr als 20.000 US$ ist eine Genehmigung eines Finanzinstituts notwendig.

Kreditkarten

Gängige Kreditkarten wie Mastercard, Visa, American Express und Diners Club werden in den größten Hotels, in Restaurants und Einkaufszentren in den größeren Städten akzeptiert. Kreditkarten werden allerdings in kleineren Geschäften und in abgelegenen, kleineren Städten selten angenommen. Einzelheiten vom Aussteller der betreffenden Kreditkarte.

Reiseschecks

Reiseschecks sind in Deutschland und in der Schweiz nicht mehr und in Österreich kaum noch erhältlich. Reiseschecks können in Bolivien nur in La Paz und in El Alto bei jeweils einer Wechselstube eingelöst werden.

Öffnungszeiten der Bank

Mo-Fr 09.00-12.00 und 14.00-18.00 Uhr.

Zollfrei Einkaufen

Überblick

Folgende Artikel können zollfrei nach Bolivien eingeführt werden (Personen über 17 Jahre):

400 Zigaretten und 50 Zigarren oder 500 g Tabak;
3 l alkoholische Getränke;
Persönliche Gebrauchsgegenstände, Geschenke und Neuwaren, die den Gegenwert von 1.000 US$ nicht überschreiten.

Quellenangaben
  • Marco Polo - Peru Bolivien, MAIRDUMONT GmbH & Co. KG, 2024-10, 2020-09, 2016-08, 2013-07, 2009-05
  • DuMont Die Welt - Atlas mit Länderlexikon, DuMont Reiseverlag, 2015-04
  • Bolivien - Reise- und Sicherheitshinweise, Auswärtiges Amt, Stand - 12.12.2024 (Unverändert gültig seit: 09.12.2024)
    Haftungsausschluss: Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Auswärtigen Amts. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unübersichtlich und können sich rasch ändern. Die Entscheidung über die Durchführung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewählte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zuständigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.Das Auswärtige Amt rät dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Rückholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten für erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
  • Der Reiseführer, Columbus Travel Media Ltd., Stand - 12.12.2024 (Unverändert gültig seit: 09.12.2024)
    Information: Einreisebestimmungen für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsbürger werden mit freundlicher Genehmigung von Columbus Travel Media veröffentlicht. Alle Angaben ohne Gewähr.
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