Wie kann man alle Bürger einer neuen Stadt ansprechen – und damit auch politisch auf gewünschte Wege lenken? Diese Frage stellten sich bereits die alten Römer. Und fanden eine bemerkenswerte Lösung: In der Stadt Mérida, heute Hauptort der Region Extremadura, ließen sie zwei unterschiedliche „Kommunikationsräume“ bauen. Für die Intellektuellen und die Verwaltungselite der Stadt errichteten sie ein Theater nach griechischem Vorbild. Dort wurden die Werke alter und aktueller Meister vorgetragen – und eben auch politische Botschaften ausgesendet. Und was tat man für den Teil des Volkes, der mit der hohen Kunst nicht so viel anfangen konnte? Man baute eine Arena für Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen. Sogar an eine Plattform, die Schutz von Krokodilen bieten sollte, hatte man gedacht. Heute noch bestens erhalten. Kunst und Brot und Spiele also.
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